Eine Frau, eine Hose und der Landrat

In der Lokalpresse fand ich dieser Tage einen Artikel, der innerhalb unserer Familie für große Erheiterung sorgte. Was war passiert? 1954 hatte ein “junges Fräulein” etwas im Landratsamt einer osthessischen Kleinstadt zu erledigen. Kurz nach Betreten der Behörde wurde die junge Frau von einem Herrn, der sich später als Landrat entpuppte in beleidigender Weise angebrüllt. Warum? Ganz einfach: Die junge Frau trug eine Caprihose und das fand der Herr Landrat anstößig. Vermutlich  diente Audrey Hepburn als eine der bekanntesten Caprihosenträgerin der 50iger Jahre  dem “Fräulein”   als modisches Vorbild
Ich bin  froh, dass ich (fast) immer die Wahlfreiheit hatte  mich so zu kleiden wie es mir gefällt. Im Sommer trage ich sehr gerne Kleider und Röcke im Winter bevorzuge ich Hosen, da ich ungern Strumpfhosen anziehe.

Bei unserer heutigen Familienfeier befragte ich meine  Schwägerinnen, wann meine Schwiegermutter, Geburtsjahr 1932, angefangen hat Hosen zu tragen. Genau konnte es keiner sagen, es muß wohl  Ende der 70iger,  Anfang der 80iger Jahre gewesen sein, da war meine Schwiegermutter Ende 40. Selbstverständlich trug sie an Sonn- und Feiertagen immer Röcke bzw. Kleider. Meine Schwiegermutter wuchs in ländlicher Umgebung auf, war aber Mitte der 50iger Jahre bis zu ihrer Eheschließung in Köln “in Stellung”, also als “Hausmädchen” tätig.

Für meine Mutter,  Geburtsjahr 1939,  war es  hingegen schon als junges Mädchen selbstverständlich Hosen zu tragen, insbesondere bei der Feldarbeit und zum Traktor fahren bevorzugte sie “Nietenhosen”, kurze Hosen waren jedoch  auch in ihrem Dorf für Frauen verpönt. Zum Ausgehen bevorzugte meine Mutter bis Anfang der 80iger Jahre Röcke und Kleider.

Judika

P.S. Heute trug ich als einzige von 6 anwesenden Frauen einen Rock.

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Danke für dein Interesse. Ich freue mich über jeden Kommentar.

8 thoughts on “Eine Frau, eine Hose und der Landrat

  1. Flottelottablau

    Mensch…dieses Theater kann sich keiner heute mehr vorstellen…was muss der Herr Landrat eigentlich gedacht haben, als die Minirockmode aufkam…wahrscheinlich ist er da in die Schnappatmung verfallen…Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, wo meine Oma nicht ohne Hut und Handschuhe das Haus verließ…Es wurde sich dreimal am Tag umgezogen, je nachdem, was man gerade vorhatte…Andererseits finde ich es nicht so schön, wenn man heute zu allen Gelegenheiten dasselbe anhat…Ich werde mal meine Mutter fragen, ab wann man in ihrer Zeit die ersten Hosen trug…möglicherweise waren die Ossis ja entspannter bei diesem Thema…;-) Allerdings kann ich mich jetzt gar nicht so richtig erinnern, dass meine Oma jemals Hosen trug…In der Woche trage ich fast ausschließlich Hosen…ist bei meinem Beruf einfach praktischer…LG Lotta.

  2. Flottelottablau

    Unsere Emma hat eine Katzenklappe…eigentlich ursprünglich, weil ich zu faul war, ständig die Terrassentür auf und zu zu reißen…Nun schleppt sie ständig…auch im Winter…Mäuse und Vögel herein…bevorzugt lebend…In unserem Schlafzimmer fand sich dann einmal ein völlig zerflederter Vogel…überall kleine Flaumfedern…GROSSARTIG!!!! Da hilft dann nur der Staubsauger…Einmal hatten wir eine Ratte in der Küche, die hatte sich hinter dem Kühlschrank einen Vorrat an Hundefutter angeschafft…und ich hatte mich schon gewundert, was für ein Appetit unser Hund plötzlich auf Hundefutter entwickelte…Mit meinem Mann zusammen haben wir dann die gesamte Küche abgebaut…Ich hatte eigentlich gedacht, man schafft sich Katzen an, um das Haus mäusefrei zu halten…aber die Katzen sind eben auch nicht mehr das, was sie mal waren…LG Lotta.

  3. Anonymous

    Vorsicht bei Volltextzitaten von Printmedien. Das ist eine Copyrightverletzung – also lieber einen Link setzten den Artikel und nur kurze Auszüge zitieten. Sonst kommt nächste Woche oder in zwei Jahren die Abmahnung.

  4. Anonymous

    Sofern für die Bilder keine Nutzungsrechte eingeholt wurden, wäre ich mit denen auch vorsichtig. Am einfachsten findet man kostenfrei nutzbare Bilder über eine der hier genannten Seiten: http://www.techradar.com/news/internet/web/12-best-places-to-get-free-images-for-your-site-624818

    In den allermeisten Fällen verlangt der Autor eines “freien Bildes” die Nennung seines Namens in einer Weise, die ihn als Fotograf ausweist, aber nicht den Schluss nahe legt, dass er diesen konkreten Beitrag unterstützen würde (das war ja auch nicht seine ursprüngliche Absicht) und einen Link auf die Originalveröffentlichung. Das gilt natürlich auch für Bilder aus der Wikipedia. Hinweise, wie man Bilder und Texte von dort weiterverwenden darf, finden sich in den jeweiligen Beschreibungsseiten.

    Hilfreiche Tipps, wie man sich vor Abmahnungen schützen kann, sind hier zu finden:
    ARD-Ratgeber: http://www.ard.de/ratgeber/multimedia/urheberrechtiminternet/-/id=13302/nid=13302/did=2383958/nri6s0/index.html und
    „SEO-United“ http://www.seo-united.de/blog/internet/schutz-vor-abmahnungen-im-internet.htm ab dem Abschnitt „Wie kann ich eine Abmahnung vermeiden?“

    Faustregel: Alles, was ich nicht selber geschrieben, gemalt oder fotografiert habe, darf ich nicht einfach so verwenden. Zitate sind erlaubt, aber nicht über ganze Texte, sondern nur einzelne Passagen. Die genaue Länge ist richterabhängig, aber mehr als zwei bis drei Sätze würde ich nicht am Stück zitieren. Schlau ist, wenn man auf einzelne Aussagen eingehen möchte: Dann darf man natürlich mehrere Zitate (jeweils inkl. Anführungszeichen und Qullenangabe mit Link) in seinen Text einstreuten. Auf diese Weise besteht ja für jede diskussionswürdige Einzelaussage ein berechtigtes Zitierungsinteresse, das durch das Recht auf freie Meinungsäußerung erlaubt ist.

    Zu den eigenen Fotos zählt man besser keine gemalten oder fotografierten Werke von anderen, die man bloß abfotografiert hat. Besser verlinkt man dort auf ein bestehendes Werk im Internet, sofern die Quelle nicht offensichtlich keine Rechte an dem Werk erworben hat.

    Inhaltlich kann ich deinem Text natürlich voll zustimmen und hoffe, dass du weiterhin viel Spaß beim Bloggen hast!

  5. Die Raumfee

    Meine Mutter ist Jahrgang 38 und trug ab ca. 20 Jahre auch solche Hosen. Unglaublich, dass das damals ein Aufreger gewesen sein soll, kann man sich heute nichtmehr vorstellen in Zeiten, in denen abgewrackte Schlagersänger ihren nackten Hintern minutenlang in de Kamera halten und Frauen nur aufgrund ihrer präsentierten Silikonbrüste zu Stars werden…
    Ehrlichgesgat wünsche ich mir oft etwas mehr Prüderie zurück, wenn auch nicht in Bezug auf hosentragende Frauen. 😉

    Den Hinweis auf das Urheberrecht spare ich mir, das hat ja schon jemand erledigt. Die Fotos unterliegen dem allerdings auch, denn der Fotograf ist sicher ncoh keine 70 Jahre tot. Ich zahle noch 2 Jahre an der horrenden Strafe für meine Unwissenheit, also hoffe ich immer, alle anderen machen nicht den gleichen Fehler…

    Herzlich, Katja

  6. Flottelottablau

    Mensch…die Sache mit dem Urheberrecht…ob ich das immer so beachte??? Die Sache mit den Mäusen muss man sich schönreden, sonst dreht man durch…;-). Deinen Tripp nach Sachsen solltest du nachholen…schön ist es hier…und so viele gibt es gar nicht mehr, die reines Sächsisch sprechen…;-) Verblüffenderweise habe ich eine Freundin, die kommt aus Schwaben und wohnt nun schon 18 Jahre hier…sie hat genau noch den gleichen Dialekt wie vor ihrer Zeit hier…auch da musst du also keine Bedenken haben…So…ich muss dann mal wieder los…mein Zweitberuf ist nämlich Taxifahren…für meine Kinder…versteht sich…LG Lotta.

  7. Pingback: von Kleidern und Hosen | Judika

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