Aus Stoffmusterproben nähte ich einen ca. 10 x 20 cm kleinen Mini-Pojagi-Quilt.
Pojagi ist eine alte koreanische Technik, die Stoffe werden mit Kappnähten zusammengefügt, die Nähte sind gut sichtbar und gehören dazu, beide Stoffseiten sind gleichermaßen schön, im Gegenlicht sieht man bei lichtdurchlässigen Stoffen wunderschöne Überlagerungen.
Verarbeitet habe ich Stoffmusterproben aus ReinLeinenVoile, HalbleinenVoile BaumwollVoile. Auf der Schachtel ist noch eine 4-stellige Postleitzahl aufgedruckt, also muss ich die Stoffmusterproben irgendwann vor Juli 1993 geordert haben. Am Schluss reichten die 7 Läppchen nicht ganz, die Nahtzugaben der Kappnähte schlucken viel Stoff, daher fasste ich den Rand des Werkstücks mit Mullbinde aus dem abgelaufenen Autoverbandskasten ein, ich schwöre, wenn ich es nicht selber gemacht hätte, würde ich den Unterschied zu den hochpreisigen Voiles nicht sehen. Die Mullbinde habe ich mit einem Rest Maistärkekleister gestärkt, so lies sie sich zum Vernähen zähmen.
Meinen Mini-Pojagi-Quilt habe ich zu einem Nadelbrief weiterverarbeitet.
Fürs Innenleben des Nadelbriefs druckte ich mit dem Nadeldrucker ein Libellenmotiv auf die raue Seite von einem Stück Vliesofix, welches ich auf DIN-A 4 zurechtgeschnitten und mit Klebeband auf Druckerpapier fixiert hatte. Den Drucker stellte ich auf “dickeres Papier, feinste Druckqualität” und schob das präparierte Blatt in den Einzelblatteinzug. Beim Drucken hielt ich die Luft an und es hat wirklich geklappt, der Drucker druckte ohne zu murren. Das Vliesofix bügelte ich anschliessend auf ein Stück gebügelte Mullbinde. Raue (bedruckte Seite) nach unten, alles zwischen 2 Lagen Backpapier. Nach dem Abkühlen zog ich vorsichtig das Trägerpapier vom Vliesofix ab.
Volià, ein hauchzarter, transparenter Druck auf der Mullbinde, so zart, dass er sich nur schlecht fotografieren lässt, darum scannte ich das ganze auf einem grauen Karton ein und bearbeitete es entsprechend.
Die libellenbedruckte Mullbinde wanderte als Innenseite in meinen Nadelbrief.
Die feinen Nähnadeln stecken in einer orignalgroßen Baumwollflanell-Stoffmusterprobe.
Verschlossen wird der transparente Nadelbrief mit zwei winzig kleinen Druckknöpfen aus meinem Fundus.
Verlinkung:
Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe.
Das Thema in Woche in Woche 20 lautete: Transparenz
Bisher gestaltete ich Nadelbriefe zu den Themen Stille , Norwegen und Who is perfect?
Mir geht es bei den Nadelbriefen um den Prozess, Neues auszuprobieren, Dinge aus meinem Fundus zu verwerten und nicht darum, ob die Nadelbriefe auch als solche praktisch sind.
Sehr interessante Technik, vor allem der Effekt im Gegenlicht gefällt mir sehr. Passt ja wunderbar zum Thema Transparenz.
LG Elke
Liebe Judika,
der transparente Nadelbrief ist ja wunderschön!
Sehr schöne Stoffpröbchen hast Du da verarbeitet, und diese waren ja so schön in dieser hübschen kleinen Schachtel verpackt :O)
Die Feder auf dem Verbandsmalterial ist auch wunderschön , luftig und leicht anzuschauen :O)
Hab einen wundervollen Tag!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
Liebe Margot, was für ein hübsher Nadelbrief, und die Transparenz ist dir exzellent gelungen! Das sieht so toll aus mit den sichtbaren Nähten und den feinen und zarten Stoffen! Richtig cool – auch das Innenleben. So filigran! Also Transparenz mit allen i-Tüpfelchen, die möglich sind, umgesetzt. Hervorragend! Danke fürs Verlinken und LG. Susanne
Da sind wir auf ähnlichen transparenten Wegen gewandelt, liebe Margot. Ein hübsches Geschwisterchen! Der Libellenflügel ist ein Traum. Deine Experimente sind wirklich spannend.
Meinen Nadelbrief zeige ich am Freitag, zusammen mit Wirbelwind.
Liebe Grüße, Elvira
welch eine wunderbare Umsetzung der ‘Transparenz’. Ganz besonders gefällt mir der Libellenflügel. Einfach klasse deine Ideen und Experimentierfreude.
Liebe Grüße
Monika