Meine Himmelsbilder habe ich in den letzten zwei Tagen zu unterschiedlichen Uhrzeiten vom Balkon aus geknipst. Die Blicke waren ein weiterer Grund dafür, warum ich bei dieser Wohnung ein gutes Gefühl hatte.
Die Lage ist genial, die Wohnung liegt nicht an einer Durchgangsstraße, so hält sich der Verkehrslärm in Grenzen, nachts ist es ganz leise. Sowohl meine Arbeitsstelle, das Gymnasium, Lebensmittelgeschäfte, Innenstadt, Ärzte, Therapeuten, Fluss, Stadtpark sind in weniger als 15 Min. fußläufig zu erreichen.
Hier habe ich anders gezoomt, man könnte meinen ich lebe auf dem Dorf und nicht mitten in einer Kurstadt mit ca. 21.000 Einwohnern von denen jeder zweite über 50 Jahre alt ist.
Guckt man in meinen Terminkalender, glaubt man ich sei zur Reha hier: In der vergangenen Woche war ich 3 x Mal bei der Ergotherapie, 2 x bei der Physiotherapie, 2 x beim Orthopäden, 1 x beim HNO-Arzt und 3 x Mal beim Hausarzt. Der Infekt scheint langsam auszuheilen, ich bekomme jedoch weiterhin Aufbauspritzen und Infusionen, mein Immunsystem ist vollkommen im Keller, das Blutbild ist nicht in Ordnung, es wurden weitere Tests gemacht, u. a. ein Blutzuckertest, die Auswertung bekomme ich nächste Woche.
Neben den Schmerzen im linken Daumen (Arthrose im Daumensattelgelenk), dem linken Unterarm (Golferarm), der rechten Schulter (Kalkschulter) schmerzt nun mein rechte Hüfte und der rechte Oberschenkel so stark, dass der Oberschenkel beim Hausarzt geschröpft wurde und entzündungshemmende Mittel gespritzt wurden.
Mein Hausarzt, der mich zum Zahnarzt und zum HNO-Arzt geschickt hat um versteckte Entzündungsherde aufzudecken schickt mich nun noch zur Gynäkologin, da mein Hormonstatus nicht in Ordnung ist. Der Hausarzt selber nimmt sich Zeit für Gespräche und versucht Seele und Körper in Einklang zu bringen, mittlerweile bin ich seit 6 Wochen arbeitsunfähig.
Die Physiotherapeutin, die meine Kalkschulter behandelt, drückte mir gestern auf den Bauch und brachte mich zum jaulen, sie vermutet einen Reizdarm, dieser könne der Auslöser der Muskelschmerzen im Oberschenkel sein.Den Wald habe ich mir heute Morgen herangezoomt, der Hügel liegt auf der anderen Seite des Flusses. Mittlerweile hat sich der Nebel verzogen, es hat aufgehört zu regnen, die Sonne blinzelt zaghaft durch die Wolken. So wie in der Natur nach Regen Sonne, nach Ebbe Flut und nach Nacht Tag kommt, vertraue ich darauf, dass es auch für mich bald wieder helle Tage gibt. Kleine Glücksmomente schaffe ich mir jeden Tag selber, sei es das Getränk in der Fußgängerzone zwischen zwei Behandlungsterminen oder die vielen Blumen, die ich mir in die Wohnung hole. Essenziell sind für mich momentan Worte von Menschen, die mich wertschätzen, da trennt sich die Spreu vom Weizen.Regentropfen am Balkongeländer.
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Samtagsplausch