In der Buchhandlung habe ich ein Buchcover (unbezahlte Werbung) gesehen, welches meine Phantasie beflügelt hat.
Ich habe ein Stück Strohseide Zick-Zack gefaltet und halbe Hühner ausgeschnitten. die freien Flächen zwischen den Hühnerbeinen sehen wie Eier aus.
Der Schriftzug verstärkt den Ei-Effekt nochmals
Die Hühnerbeine habe ich eingescannt, ein wenig hin und her gedreht, gespiegelt, die Farbe auf grün geändert und plötzlich hatte ich Pflanzen,
Die Hühnerbeine wanderten in ein Leporello.
Auf der zweiten Seite des Leporellos habe ich aus den „Eiern“ eine Blüte geklebt, ein paar persönliche Worte ins orange Mini-Leporello geschrieben und das ganze ist inzwischen per Post auf dem Weg zu einer hühnerliebenden Frau, die momentan ein wenig Aufmunterung gut gebrauchen kann.
Für den Umschlag habe ich innen Strohseide und außen Kleisterpapier verwendet.
Ein weiteres Mini-Leporello (ca. 10 x 10 cm) ist als Frühlingssonderpost unterwegs zu einer Frau, die mich seit Jahren inspiriert.
Ich habe mit dem Lochstanzer Kreise aus Strohseide ausgestanzt, zum Stanzen legte ich die Strohseide zwischen dünne Buchseiten und stanzte so mehre Schichten auf einmal, ansonsten verklemmt sich das dünne Papier. Die Kanten der Kreise zupfte ich unregelmäßig aus und klebte viele Kreise zu einer stilisierten Blüte zusammen. Ob es nun eine Anemone oder Mohnblüte ist, bleibt der Phantasie überlassen.
Verschlossen wird das Leporello mit einem aufgenähten Knopf und einem Faden. Das Muster auf dem Kleisterpapier ist der Abdruck meines Daumenballen, gekleistert habe ich mit selbstgekochtem Maisstärkekleister, den ich mit Zeichentusche hellgrün gefärbt habe.
In meinen Gartenhausväschen steht derzeit am Flußufer gepflückter Lerchensporn, Holztablett und Väschen sind von der Firma Räder (unbezahlte Werbung).
So ordentlich war mein Wohnzimmertisch nur für ein paar Minuten, denn ich bin derzeit im kreativen Schaffensrausch und brauche jede waagrechte Fläche zum Arbeiten. Seit ich meine Frühlingspost versendet habe, ist der Druck weg und in mir ploppen ständig neue Ideen auf, die umgesetzt werden wollen. In der letzten Woche entstanden sechs verschiedene Leporellos, die ich als Frühlings-Sonderpost verschickt habe, Leporello 1 zeigte ich bereits bei der Papierliebe am Montag.
Leporello 2: Stempelei auf Packpapier mit eingefärbten Maisstärkekleister Vintagebriefmarke, Buchsschnipsel vom Flohmarkt
Leporello-Umschläge 1 und 2: das feingeäderte Muster ist der Abdruck von meinem Daumenballen
Leporello 3: Collage aus Kleisterpapierresten und Schnipsel aus einem alten Lexikon für die Schneckenhausliebhaberin.
Nicht nur für das Leporello / Klappkarte 4, sondern für alle Stempeleien verwendete ich meine ersten drei selbstgeschnitzen Stempel und als Stempelkissen mit Maisstärkekleister und Zeichentusche getränkte Haushaltsschwämme
Leporello 5 Buchseite mit Frühlingsgedicht: Erst farblos gekleistert, trocknen lassen, dann hellgrün gekleistert, mehrere Tage trocknen lassen, Haushaltsschwamm mit farblosem Kleister getränkt, und damit Ast, Blatt und Blüte gestempelt, nach dem vollständigem Trocknen werden die Motive sichtbar.
Leporello 6: aufgenähtes Kleisterpapier von meiner Frühlingspost, sowie Ausschnitte aus einer Modezeitschrift aus dem Jahr 1954
Meine Frühlings-Sonder-Post sollte mittlerweile bei allen 6 Frauen angekommen sein und ich hoffe, dass ich Ihnen damit eine kleine Freude bereitet habe.
Ich bin gerade so was von genervt, bislang habe ich mit ganz viel Herzblut gebloggt, doch seit seit WordPress auf das neue Design umgestellt hat, brauche ich Stunden, wirklich Stunden für einen Post. Leser werden es im Blog es immer weniger, Instagram geht schnell, ist jedoch für mich so was wie ein coffee to go. Wie lange ich noch „zweigleisig“ fahre, kann ich heute nicht sagen.
In den letzen Wochen war ich voll und ganz mit meiner Frühlingspost beschäftigt, jetzt wo der Druck weg ist, sprudeln neue Ideen. Ganz neu habe ich ein Mini-Leporello aus dunklem Kleisterpapier und Seidenpapier gemacht. Wie es der Zufall will, lautet im April das Thema „Seidenpapiere“ bei der Papierliebe am Montag.
Es ist interessant, was ich in meinem Unterbewußtsein gespeichert habe, denn als ich mit dem Papierleporello fertig war, sah in einem Nähbuch einen fast identischen Entwurf aus Stoff für einen Bettüberwurf, zeigen kann ich den Entwurf jetzt leider nicht, da das Buch im kreativen Chaos verschwunden ist.
Wieder aufgetaucht ist diese hübsche pastellblaue Karte, die mir Birgitt geschickt hat, ich habe mir sehr darüber gefreut, Birgitt ist bei der Frühlingspostaktion nicht dabei und hat dennoch gekleistert. Vielen Dank nochmals, liebe Birgitt.
Mein Leporello misst ca. 9 x 6 cm, es wird mit einem roten Faden und einem aufgenähten Knopf (hinter dem Papierknopf) verschlossen, mittlerweile ist es in einen größeren Umschlag gewandert und per Post auf dem Weg zu einer Frau, die mich in den letzten Jahren sehr inspiriert hat.
Am Dienstag habe ich meine Frühlingspost verschickt und hoffe, dass alles vollständig bei den anderen Teilnehmerinnen der Gruppe 13 angekommen ist. Worum es bei der Frühlingspost geht, habe ich bereits hier erklärt.
Ich habe vorher noch niemals Kleisterpapier hergestellt und mußte erstmal Recherchen betreiben, wie das geht. Alle verschickten Papiere habe ich mit selbst gekochtem Kleister aus Maisstärke gemacht, die Papiere haben einen schönen Glanz und sind ganz glatt beim Anfassen. Eingefärbt habe ich den Kleister zum Teil mit Stoffmalfarben (da kleben noch DM-Preise an den Gläschen) und später mit Zeichentusche, falls ich zu viel Farbe in den Kleister gekippt hatte, hellte ich ihn mit weißer Acrylfarbe auf. Das Mischen von Pastelltönen fiel mir leicht, Probleme hatte ich dagegen das richtige Papier zu finden.
Anfangs nahm ich dickes glattes DINA 4 Papier aus meinen Beständen, ich vermute es hatte 200 g, genau weiß ich das jedoch nicht. Ich bestrich zunächst alle Papiere mit Maisstärkekleister. Nach dem trocknen bepinselte ich Papierbögen mit türkis eingefärbten Kleister, legte jeweils 2 eingekleistete Papierbögen übereinander, rollte mit dem Nudelholz darüber und zog dann die Papierbögen wieder auseinander, das gleiche machte ich mit gelbem und rosa eingefärbten Kleister.
Für die Umschläge kleckste ich in unregelmäßigen Abständen türks, rosa und gelb gefärbten Kleister auf die Papierbögen und wiederholte das Aufeinanderlegen, festrollen und Auseinanderziehen mehrmals. Es ergab sich ein wunderbar geädertes Muster. Die Farben erinnerten mich an Eis, ich war total begeistert.
Nach dem Trocknen, waren alle Papierbögen stark gerollt, ich habe sie über eine Tischkante glatt gezogen und mehrere Tage unter Bücher- bzw. Bretterstapel gepresst. Beim Erstellen der Karten und Umschläge verflog meine Begeisterung vollends, beim Falten der Umschläge sind zum Teil die Kanten gebrochen. Für die Karten klebte ich das Kleisterpapier auf 160 g Papier, die fertigen Karten sind nun viel zu dick, für den Postversand sind sie nur bedingt geeignet. Lange habe ich mit mir gehadert, ob ich diese Sets überhaupt verschicken soll, jedoch gefällt mir das Muster so gut, dass ich es dennoch gemacht habe.
Die zweiten Sets sind aus dem gleichen dicken Papier und mit der gleichen Technik wie die ersten Sets gemacht, der Unterschied sind die Farben und dass ich beim „Klecksen“ keine Zwischenräume gelassen habe und alle Papiere zigmal übereinander gelegt und wieder auseinandergezogen habe.
Durch das quadratische Mini-Format (ca. 9,5 x 9,5 cm) und die Dreiecksfaltung wirken die Karten filigraner als das erste Set. Verschlossen habe ich die Karten mit einer Schnur und einem ausgestanzten Kreis, wenn man die Karten nicht mit der Post versendet, könnte man mit der Schnur die Umschläge verschließen und die Karten einfach offen lassen oder man verschließt beides durch einen aufgeklebten ausgestanzten Kreis.
Es folgten nun eine Menge Fehlschläge, ich „versaute“ Papier in rauen Mengen, nichts wollte mehr gelingen. Mal rollten sich die Papiere stark, beim Versuch, sie glatt zu Bügeln platzte die Farbe ab. Dann nahm ich Zeichenblockpapier, ein totaler Reinfall. Das Papier warf beim Kleistern Falten. Heute weiß ich, dass es mein Fehler war, denn ich hatte die Papiere von der Rückseite nass bestrichen und so das Papier vor dem Bekleistern aufgeweicht.
Nun bestellte ich bei Gerstäcker das Universalpapier Nr. 5 (unbezahlte WERBUNG) und startete neue Versuche mit denen ich zufrieden bin. Für die gelben Minis, bestrich ich die Papierbögen zunächst mit Kleister, nach dem Trocknen pinselte ich eine dünne Schicht gelb eingefärbten Kleister auf, nachdem dieser getrocknet war, pinselte ich eine zweite Schicht etwas dunkler gelb gefärbten Kleister darüber, dann drückte ich mit dem Daumenballen das Muster ein, es erinnert mich an Seerosen und ist mein persönliches Lieblingsmuster.
Aus dem gelben Papier faltete ich Mini-Umschläge (ca. 7,5 x 7,5 cm) und klebte einen als Leporello gefalteten Papierstreifen ein, verschlossen werden die Minis durch einen aufgenähten Knopf und einen Faden. Ursprünglich wollte ich meinen Gruß ins Leporello schreiben, doch dann entschied ich mich ein separates Zettelchen zu nehmen, damit meine Gruppenmitglieder dieses Kärtchen ebenfalls verwenden können.
Bei Gerstaecker (schon wieder unbezahlte Werbung) hatte ich mir auch Stempelschnitzgummi und Linolschnittmesser bestellt und die ersten drei Stempel meines Lebens geschnitzt. Diese kamen bei den nächsten Papieren zum Einsatz.
Erst kleisterte ich das Papier ein, nach dem Trocknen ging ich nochmals mit farblosem Kleister drüber und in diesen feuchten Kleister pinselte ich heidelbeereisfarbene Zeichentusche (gemischt aus blau und magenta) wellenförmig darüber, auch disese Schicht lies ich Trocknen. Es folgte eine zweite wellenförmige Heidelbeereisfarbene-Kleister-Tusche-Schicht und dahinein stempelte ich mit meinem Blümchenstempel.
Ich faltete Umschläge und klebte Karten mit meinen Heidelbeereis-Blümchen. Es sah stinklangweilig aus, wie aufgeklebtes Geschenkpapier. Plötzlich kam mir der Geistesblitz, inspiriert durch die Adventspost von Blauvogelfeder erstellte ich Collagen aus ausgestanzten Kreisen, die Collagen klebte ich auf die zweite Seite der Klappkarten. Für das „Kreispapier“ habe ich alte Buchseiten (Bücherflohmarkt) zu Kleisterpapier verarbeitet.
Bei diesen Karten war ursprünglich nur die bunte Seite geplant. Hierfür hatte ich das Papier mit rosanen, hellgrünen und hellblauen Kleister bestrichen, trocknen lassen, dann den Kleister mit weißer Acrylfarbe gefärbt und alles weiß überstrichen und dann mit Ast, Blümchen und Blatt das Motiv rausgestempelt. Man sah gar nichts. Nothing. Nach dem Trocknen überstrich ich alles mit blauer Kleisterfarbe und versuchte nochmals die Motive rauszustempeln, es ging wieder sehr schlecht und ich war enttäuscht. Allerdings wurde ich am nächsten Morgen überrascht: Nach dem vollständigen Trocknen waren die Motive plötzlich doch gut sichtbar.
Zwischenzeitlich hatte ich jedoch bereits weitere Stempelversuche mit zartblauer Farbe gemacht. Die grünen Kuverts habe ich vergessen deutlicher zu fotografieren, sie sind aus 80 g Skizzenpapier gemacht, das wäre für mich im Nachhinein das beste Papier für Umschläge gewesen. Das Muster auf den Umschlägen ist mit einer Rolle für Plätzchen / Fondant gemacht.
Vielen Dank an Tabea und Michaela vom Postkunstwerkblog für die Idee und das Organisieren der Frühlingspost 2019, ohne Euch hätte ich nie so viel Neues ausprobiert, meinem inneren Kritiker in die Schranken gewiesen und statt dessen die Kreativität in mir erweckt.
In den letzten Wochen war ich kaum online, da ich im „Kreativ-Rausch“ bin. Es ist so als sei ein Schalter umgelegt worden, ich probiere alle möglichen Techniken aus, entwickle Ideen, verwerfe sie wieder und probiere etwas Neues aus. Ich habe meine ersten Stempel geschnitzt und damit schon einiges gestempelt, das Foto zeigt nur die ersten Versuche mit dem Bürostempelkissen.
Zum ersten Mal mache ich bei der Frühlingspost mit, in diesem Jahr ist das Thema: „Brieffreundschaft / Kleisterpapier. Jede Teilnehmerin erstellt in Kleisterpapiertechnik pastellfarbene Klappkarten und passende Umschläge, versendet jeweils 3 sets an 8 andere Teilnehmerinnen und erhält von Ihnen insgesamt wieder 24 Briefsets, genaueres dazu kann man auf dem Post-Kunstwerk-Blog nachlesen.
Ich kleistere und kleistere und kleistere, jede Papiersorte verhält sich anders, manche Papiere rollen sich so stark, dass ich sie weder beim über eine Tischkante ziehen noch durch Bügeln und Pressen glattbekommen habe. Andere Papiere sind ganz zahm. Ich finde das Kreieren von immer neuen Mustern und das Farbe mischen sehr spannend und probiere und probiere. Es gibt viele Fehlschläge, ich höre die Mahner meiner Kindheit: „Einen Haufen Papier versaut!!!!“
„Wo schlafen wir“, fragte der Gefährte , als ich sogar auf meinem Bett Kleisterpapiere zum Trocknen ausgelegt hatte, das Küchen-Atelier war zu dem Zeitpunkt nicht mehr betretbar und der Eßtisch im Wohnzimmer ebenfalls mit Papieren belegt, an jenem Tag durfte mein 17jähriger Sohn Fertigpizza in seinem Zimmer vor dem PC essen, das ist sonst ein NO-GO, sowohl die Fertigpizza als auch Essen vor dem PC.