Archiv der Kategorie: Natur und Umwelt

Wildacker




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Beim Spaziergang am Pfingstmontag wurde unser Blick schon von weitem wie magisch von einer pinkfarbenen Fläche angezogen.DSC_0258

Beim näherkommen standen wir vor einem großen angesäten Feld, ein Schild gab Aufschluss, darüber um was es sich hier handelt, nämlich um einen Wildacker.
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Der Wildackerbau zielt darauf hin, dem Wild eine artgerechte Äsungsfläche anzubieten, je nach Klimaregion werden andere Pflanzenmischungen angesät und in der Regel stehen gelassen, so findet das Wild auch  in vegetationsarmen Zeiten ausreichend Nahrung. Eine Wildfütterung kann unterbleiben bzw. eingeschränkt werden, außerdem dienen Wildäcker der Verminderung von Wildschäden an Wald und Flur. Rehe und Wildschweine finden auf dem Wildacker Nahrung aber auch Fuchs, Marder und andere Räuber machen hier Jagd, buchstäblich gilt  hier die Devise: Fressen und gefressen werden.DSC_0264weiße LichtnelkeDSC_0255rote Lichtnelke

DSC_0153In den grauen Vasen  hielten sich die wilden Schönheiten über eine Woche lang frisch.DSC_0159Die Farbenpracht auf dem Feld lies mich von Urlauben in südlichen Gefilden träumen.
DSC_0257Gedankenversunken pflückte ich am Pfingstsonntag einen Strauß Margeriten.DSC_0105Die Blumen wanderten nach den Spiegelphotos unverzüglich ins Treppenhaus, so gern ich Margeriten mag, ihr Geruch ist fürs  Schlafzimmer viel zu intensiv.DSC_0107

verlinkt zu:
Flower-Friday
und zu
Reflektionen

 

Pulsatilla vulgaris

 

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Direkt an den gestern gezeigten Aussichtspunkt “Via Regia” grenzt das Naturschutzgebiet “Weinberg”, dort wachsen Küchenschellen, botanisch Pulsatilla vulgaris in freier Natur.

 

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Alljährlich werden die Pflanzen am Weinberg gezählt und katalogisiert, der Bestand zählt zu den bedeutendsten in ganz Deutschland, die Pflanze ist extrem selten, sie gedeiht nur auf kalkigem Magerrasen, in den Alpen wächst sie nicht. Pflücken und ausgraben ist streng verboten.

DSC_0195Küchenschellen sind in allen Pflanzenteilen hochgiftig, bei sensiblen Menschen kann schon die Berührung zu Verätzungen führen.
DSC_0180Ich schätze mich glücklich, dass diese seltene Pflanze ganz in meiner Nähe wächst und ich sie mir anschauen darf.

DSC_0164 Ausführlicher  über die Schönheit schrieb ich hier  und  eine weiße Zuchtform stellte ich hier vor.
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verlinkt:
zum Makro-Montag
zu den Sonntagsfreuden

Schachbrettblumen

Sie ist so selten, dass ihrer Blüte mit einem Fest gehuldigt wird. Fritillaria meleagirs, besser bekannt als Schach(brett)blume. Der Markt Obersinn feiert alljährlich ein Schachblumenfest. Neben einigen Plätzen in Nord- und Ostdeutschland gilt das Sinntal im bayrisch-hessischen Grenzgebiet als bedeutendster Lebensraum dieser sensiblen Pflanze.
Beim Schachblumenfest bin ich nicht gewesen, jedoch konnte ich am vergangen Freitag die Schönheit in ihrem natürlichen Lebensraum bewundern. Erstaunt war ich, dass die Schachbrettblume nicht aus der Wiese herausleuchtet. Man sieht sie nur wenn man ganz genau hinguckt.
Den großen Bestand der gefährdeten Pflanze sichert im Naturschutzgebiet Sinngrund eine spezielle Form der Gründlandbewirtschaftung:  Die Aue- Rücken- oder Rieselwiesen.  Auf Rücken-Wiesen wird Erdreich in Reihen zu etwa 30–50 cm Höhe und ca. 4-6 m Breite aufgehäuft. Auf dem Kopf der Reihen (“Rücken”) läßt man das aufgestaute und durch Zulauf-Kanäle abgeleitete Wasser der Sinn entlanglaufen, dann über die Ränder der “Rücken” in Ablaufgräben ein”rieseln” und leitet es in die Sinn zurück. Diese intensive Bewässerung bewirkt eine zusätzliche Heuernte im Jahr. Da die wellenförmig kultivierten Wiesen nicht mit Maschinen zu bearbeiten sind, verschwanden die Rückenwiesen Ende des 20. Jahrhunderts aus dem Sinngrund.
 
Rechts neben dem Baumschatten ist ein Ablaufgraben und daneben die “Rücken” zu sehen.

Ich habe mir vor ein paar Wochen in der Gärtnerei eine Schachbrettblume gekauft und hoffe, dass sie in meinem Garten heimisch wird, Rückenwiese werde ich aber keine anlegen, ;-).

 

Urwald

In den Kernzonen des Biosphärenreservates Rhön soll sich die Natur unbeeinflusst entwickeln. Ein “Urwald von Morgen” darf hier entstehen, das heißt  Bäume dürfen alt werden und sterben, ohne Eingriffe von außen.

Im Naturwaldreservat sind  Warnschilder aufgestellt, da jederzeit ein toter Baum umstürzen oder ein Ast herabfallen könnte,  die markierten Wanderpfade sollen nicht verlassen werden damit Pflanzen und Tiere ungestört bleiben.

Ökologisch betrachtet sind abgestorbene Bäume  sehr wertvoll,  sie bieten Lebensraum für Baumpilze, Insekten und viele andere Kleinlebewesen. Ein Viertel aller hierzulande vorkommenden Käferarten von denen viele vom Aussterben bedroht sind,  lebt an Totholz.

Ich erinnere mich lebhaft daran, wie im Jahr 1991 das Biosphärenresverat Rhön von der UNESCO  ausgewiesen wurde. Viele Waldbauern fürchteten der Borkenkäfer würde den gesamten Baumbestand der Rhön auffressen. Für manche Bürger ist es heute noch “eine Sünd und eine Schand”, dass kostbares Brennholz einfach verrottet, dabei umfasst das “Kernzonengebiet” – also die Zonen, die nicht bewirtschaftet werden dürfen, nicht einmal 3 % der gesamten Waldfläche.

 Mir macht es immer wieder Freude in einem Gebiet in dem Lebensraum für bedrohte Tierarten erhalten wird zu wandern und zu genießen, nicht nur sonntags.
 Sonntagsfreuden sind auf dem Blog Kreativberg zu finden
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Küchenschelle

Sie ist schön, gefährlich – und selten: die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris). Oder sollte man die Spielart der Anemone lieber Kühchen-Schelle nennen? Immerhin erinnert sie in geschlossenem Zustand an eine kleine Kuhglocke.

Die Küchenschelle kommt nur in wenigen Gebieten Deutschlands vor in den Alpen fehlt sie ganz. Die Bestände bei uns in der Nähe gehören zu den bedeutendsten Deutschlands.

Auf Flächen, die nicht beweidet werden ersticken kräftigere Stauden, Gräser und Gebüsch die zierliche Pflanze, die nur auf Kalkmagerrasen gedeiht.

Die Pflanze ist geschützt und darf nicht gepflückt oder ausgegraben werden. Letzteres dürfte ohnehin schwerfallen, denn damit sie auf den steinigen Trockenrasen nicht verdurstet, bildet sie eine meterlange Pfahlwurzel. Von gut sortierten Staudengärtnereien wird die Küchenschelle sowohl in der Wildform als auch in züchterisch veränderten Sorten mit größeren Blüten oder anderen Farben als die Wildform als Gartenpflanze angeboten.

Die „Blume des Jahres 1996″ ist in allen Pflanzenteilen sehr giftig. Schon die Berührung kann zu Blasenbildung, Verätzung und Entzündung führen. Wer die Pflanze isst, der muss mit Lähmungen, Magen-Darm-Beschwerden oder Nierentzündungen rechnen. Medizinisch verwendet wird sie in Heilkräutertees gegen hormonelle Störungen bei Frauen und gegen Erkältungskrankheiten sowie in der Homöopathie.

Ich habe den Besuch bei der violetten Schönheit sehr genossen und danach Küchenschellen in Farbe meiner Schuhe beim Gärtner gekauft um sie zu verschenken… blöd für mich habe ich keine gekauft und photografiert habe ich sie auch nicht… vielleicht gibt es am Montag ja noch welche… wenn nicht, nicht schlimm, ich weiß ja wo in der Natur welche wachsen und ich mich an ihnen erfreuen kann, nicht nur sonntags.

Sonntagsfreuden, eine Idee von Frau Kreativberg





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