Archiv der Kategorie: selbstgemacht

Handweben – Stoffspielereien

Bei den Stoffspielereien im Oktober wird handgewebtes gewünscht. Neues habe ich aus Gründen nicht vorzuweisen, jedoch habe ich im Rahmen des großen Nadelbrief-Jahres drei Nadelbriefe mit unterschiedlichen Webtechniken gestaltet. Klickt Euch unbedingt zu den ursprünglichen Posts, da erkläre ich meine Vorgehensweise ausführlicher und zeige auch die Innenseiten meiner Nadelbriefe.

Nadelbrief Mexiko:
hierfür verwebte ich Wollreste in typisch mexikanischen Farben

Nadelbrief – Who ist perfect?
hierfür verwebte ich in Streifen gerissenen Jeansstoff mit Leinenstoff, den ich per Gelliprint gestaltet hatte

Nadelbrief – upcycling
hier verwebte ich das eingetrocknete Farbband einer alten Schreibmaschine

verlinkt zu den Stoffspielereien

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Malven und Makramee

Ich bin zu einem Selber-Blumen-Schneidenfeld gefahren, leider wuchsen dort nur Gladiolen mit Mini-Knopsen und sonst rein gar nichts, doch direkt neben dem Blumenfeld war ein Maisacker mit breitem Blühstreifen, dort pflückte ich einen Strauß mit wilden Malven, Buchweizen und Gräsern. In die Selbstpflückekasse habe ich ein paar Münzen gelegt, weil ich angenommen habe, dass die Felder dem selben Landwirt gehören. Nur fürs Foto steht mein wilder Blumenstrauß auf einem Hocker in meinem Schlafzimmer, direkt vor der Tür zum Flur.

Nahaufnahme, wilde Malve
Nahaufnahme Buchweizen

Mein Schlafzimmer hat zum Flur hin eine Tür mit blickdichtem Milchglas. Wenn mein Sohn im Flur Licht macht, fällt der Lichtschein in mein Schlafzimmer. Das hat mich gestört, darum habe ich bald nach dem Einzug die Glasscheibe beidseitig mit grauer Vliestapete beklebt, das sieht richtig gut aus. Wenn wir hier irgendwann wieder ausziehen, lässt sich die Vliestapete vom Glas rückstandsfrei abziehen.

Meine Lieblingssofakissen liegen nur fürs Foto auf dem Bett.

Bereits im Sommer vor drei Jahren habe ich aus dickem weißen Garn einen Wandbehang geknüpft, er sieht luftig und leicht aus, ganz anders aus als das muffige Jute und Sisal Makramee der 70iger Jahre.

Beim Fotografieren habe ich Ingwerwasser getrunken, das mache ich so:
1 ca. 30 g schweres Stück Ingwer schälen, in Stücke schneiden, in ca. 1 Liter Wasser geben und ca. 15 Min sanft köcheln lassen, Ingwerstücke abseihen und den Saft einer Zitrone zugeben, nach Wunsch mit Honig süßen. Die fertige Mischung fülle ich in eine Thermoskanne.

Nachtrag:
Näheres zum Tassenuntersetzer und die Buchhülle hier, hier und hier bei mir.

Die Sofakissen liegen wieder auf dem Sofa und die Blumen stehen auf dem Eßtisch.

verlinkt zum Flower-Friday
und zu Selbstgemachtes bei Niwibo
und zu Samstagsplausch bei Karminrot

Nadelbrief – Schnee

Vorderseite

Schnee war das erste Thema beim großen Nadelbrief-Jahr, ich arbeite nach, ob ich alle 52 Themen schaffe, ist ungewiss, da müsste ich schneller arbeiten und Druck ist das Letzte was ich derzeit brauchen kann.
In meinem Fundus befand sich ein ca. 20 Jahre alter naturweißer Stoff mit aufgedrucktem, goldenem Sternstaub und ein silbernes Garn, Gold und Silber, das geht nicht gut zusammen. Also habe ich ein Stückchen Sternenstaubstoff auf eine Glasplatte gelegt und mit verdünnter blauer Textilfarbe angemalt.

Auf meiner Arbeitsunterlage lag noch das Trägerpapier von Vliesofix von meinem letzten Nadelbrief, das habe ich mit einem Motivstanzer ausgestanzt und die Schneeflocken auf den frisch bemalten Sternenstaubstoff gelegt. Die abgedeckten Flächen trocknen langsamer, die Farbpigmente wandern nach außen und lassen Abdrücke auf dem Stoff zurück Sunprint, heißt dieses Verfahren, der Name ist irreführend, denn es braucht keine Sonne dazu. Im Herbst 2016 habe ich so Taschen mit Blättern bedruckt.

Nahaufnahme

Für die Vorderseite habe ich die Abdrücke der Schneeflocken mit silbrigen Garn bestickt, für die Hinterseite lies ich die Abdrücke pur, beides hat seinen Reiz.

Hinterseite

Mit der Schreibmaschine tippte ich ein paar Worte auf Vlieseline, bügelte diese auf und nähte sich mit Handstichen fest.

vordere Innenseite

Für die Innenseite stickte ich mit hellgrauem Perlgarn eine stilisierte Schneeflocke auf den Sternenstaubstoff. Schade, auf den Fotos ist das Glitzern weder auf dem blauen noch auf dem naturfarbenen Stoff zu sehen.

hintere Innenseite

Für die hintere Innenseite verwandelte ich mit dem Bildbearbeitungsprogramm von Word ein Foto vom Ötzidorf in eine Bleistiftskizze, (klickt euch mal hin, da könnt Ihr mich im Schnee tanzen sehen), druckte es mit meinem brandneuen Laserdrucker aus und transferierte es mit Foto Potch (vor ein paar Jahren habe ich damit einen Käfer auf Holz transferiert) auf den Sternenstaubstoff.

Ötzidorf im Ötztal, Österreich

Verlinkung:
Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe.

Bisher gestaltete ich Nadelbriefe zu den Themen: StilleNorwegen, Who is perfect?,
TransparenzWirbelwindUpcyclingBaumrindeAfrika, Mexiko, Stein und Ich steh Kopf

Mir geht es bei den Nadelbriefen ums Experimentieren, Dinge aus meinem Fundus zu verwerten und nicht darum, ob die Nadelbriefe auch als solche praktisch sind. Bei mir liegen sie dekorativ auf einem Fensterbrett und ich staune selber über meine Ideen, weggeben könnte ich meine Nadelbriefchen nicht, es steckt viel zu viel Herzblut drin.

 

Nadelbrief – Stein

Vorderseite

Für das Nadelbriefthema „Stein“ habe ich versucht eine Trockensteinmauer mit Pflanzenbewuchs zu gestalten.

Aussenhülle vor dem Waschen

Für die Außenhülle habe die Chenille-Technik angewandt, gut erklärt wurde diese Technik einst bei den Stoffspielereien, ich habe vor drei Jahren witzige Tassenteppiche damit genäht.

Aussenhülle

Vernäht habe ich für die oberste Stoffschicht braungraues Leinen (war einmal eine Hose von mir), darunter liegen 5 Lagen grün-weiss-gelb-gemusterte Stoffreste.

Beim Gestalten hatte ich diese Mauer vor Augen, fotografiert habe ich sie vor einem Jahr im Tessin.

Nahaufnahme

Das Ergebnis ist für mich sehr stimmig.

vordere Innenseite

Die im Wasser liegenden Kieselsteine gestaltete ich mit Sandpapier, Buntstiften, Bienenwachs und Babyöl, wie ich das mache, erklärte ich bei meinem Afrika-Nadelbrief und den Stoffspielereien im Juni. Den Anfang des Gedichts von Josef Guggenmos tippte ich mit der Schreibmaschine auf Stickvlies, die Schrift verwischt nicht wie sie es auf Stoff tut.

Mitte
hintere Innenseite

Für die hintere Innenseite verwendete ich einen alten Gelliprint von mir. Die Strukturen sind damals durch ein Kartoffelnetz, ein Stück dicke Schnur und Papiersteine entstanden.

Verschlossen wird der Nadelbrief mit einem Haargummi und einem Kieselstein, den ich auf einen angenähten Knopf geklebt habe.

Verlinkung:
Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe.

Bisher gestaltete ich Nadelbriefe zu den Themen: StilleNorwegen, Who is perfect?,
TransparenzWirbelwind, Upcycling, Baumrinde, Afrika und Mexiko.
Mir geht es bei den Nadelbriefen ums Experimentieren, Dinge aus meinem Fundus zu verwerten und nicht darum, ob die Nadelbriefe auch als solche praktisch sind. Ich verwende sie auch nicht als solche, sondern als reines Mittel zum Zweck. Derzeit liegen sie dekorativ auf einem Fensterbrett und ich staune selber über meine Ideen, weggeben könnte ich meine Nadelbriefchen nicht, es steckt viel zu viel Herzblut drin.

Nadelbrief – Mexiko

verschlossener Nadelbrief

Das Gestalten von Nadelbriefchen macht mir derzeit riesigen Spaß. Mein Werk zum Thema Mexiko ist das bisher zeitaufwändigste.

Webrahmen

Auf einem Kindergartenwebrahmen habe ich einen Teppich gewebt, kein traditionelles mexikanisches, sondern ein grazy buntes Phantasiemuster. Alleine für das Vernähen der Fäden habe ich 2 1/2 Stunden gebraucht, nun weiß ich, dass es sinnvoller gewesen wäre die Fäden beim Farbwechsel gleich miteinzuweben, Versuch macht eben klug.

Man könnte meinen, so ein Minidingens von 8 x 13 cm ist ruckzuck gewebt, das war mitnichten so. Die vielen Farbwechsel mitten in der Reihe brauchten Zeit, ewig viel Zeit. Die bunten Wollreste waren ein Geschenk von Elvira, herzlichen Dank nochmals dafür.

Aus den allerletzten grünen Wollfäden habe ich versucht einen Kaktus zu gestalten, bei Elviras Wollresten fand sich auch ein weißes flauschiges Garn mit bunten Punkten, alle Punkte, die nicht grün, rot oder gelb waren, habe ich rausgeschnitten.

Der „Kaktus“ dient als Verschlußknopf, um den die selbstgedrehte Kordel gewickelt wird.

vordere Innenseite
Mitte

Ich habe mal gelesen, dass echte Mexikaner in der Hängematte gezeugt, später dort die schönsten Stunden ihres Lebens verbringen und letztendlich auch in der Hängematte sterben.
Meine Miniaturhängematte habe ich mit Makrameeknoten geknüpft, das war eine Fummelei mit dem dünnen Garn. Aufgehängt ist sie an zwei verbogenen Durchzugsnadeln aus meinem Fundus. Im grünen Filz stecken Stecknadeln mit quietschbunten Köpfen, ich habe sie mal geschenkt bekommen und verwende sie kaum, da sie dicker sind als normale Stecknadeln.

hintere Innenseite

Ich hatte meine Handarbeit ein paar Mal an unserem Badeplatz dabei, immer wieder kamen von Freunden und Bekannten Kommentare: „Du bist verrückt, soviel Zeit aufzuwenden.“ oder „Verkaufst Du Deine Sachen auf einem Basar?“ oder „In der Zeit hättest Du auch etwas Stulpen oder Strümpfe stricken können, die könntest Du wenigstens sinnvoll nutzen.“
Doch was ist schon sinnvoll? Mir macht das Werkeln Spaß, meist verwerte ich Dinge aus meinem Fundus, probiere Techniken aus, die mir bisher fremd waren oder, die ich schon sehr lange nicht mehr gemacht habe. Weggeben könnte ich meine Werke nicht, es steckt zuviel Zeit und Herzblut darin.

Bisher gestaltete ich Nadelbriefe zu den Themen: StilleNorwegen, Who is perfect?,
TransparenzWirbelwind  Upcycling , Baumrinde und Afrika.

Verlinkung:
Woche für Woche erstellen Frau Nahtlust und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe, Mexiko war das Thema von Woche 19 (ich arbeite nach)

Nadelbrief – Afrika

Außenseite

Afrika lautete das Thema bei den Stoffspielereien im Juni, hierfür habe ich afrikanische Muster und Giraffenfell mittels Frottage auf Stoff mit Schmiergelpapier, Buntstiften, Bienenwachs und Babyöl gestaltet. Zufällig werden Tropenmuster beim Mustermittwoch im Juli und August gesucht. Tropen gibt es in Afrika und dort leben Giraffen in der Savanne.

Nahaufnahme

In der Nahaufnahme sehen die Strukturen fast wie Tierhaar aus.

Rückseite

Aus meinen afrikanisch gestalteten Stoffen nähte ich gestern ein Nadelbriefchen, was sonst?

Vorderseite

Langjährige, regelmäßige Blogleser erinnern sich vielleicht daran, dass Giraffen meine Krafttiere sind, wie es dazu kam, habe ich hier, hier und hier berichtet.

vordere Innenseite

Afrikanische Stammesmuster weisen oft geometrische Formen auf,  ich kreierte ein einfaches Rautenmuster in den tradtionellen Farben Afrikas.

Nahaufnahme vor dem wachsen und ölen
Innenseite
hintere Innenseite

Über die kulturelle Bedeutung dieser Farben in Afrika schrieb ich bereits.

Heute Nacht habe ich eine Frottage auf Papier gemacht und mich wieder geärgert, dass der dunkelbraune Stift ständig abbricht, die Stifte hatte ich am Sonntag neu ausgepackt.

 Die  Papierfrottage habe ich auf der Rückseite mit Babyöl bepinselt und nach dem Trocknen links neben das Nadelbriefchen gelegt.

Für alle meine Versuche verwendete ich am Sonntag ganz spontan Buntstifte, da meine Stoffwachsmalkreiden wegen der tropischen Hitze bereits beim Anfassen verlaufen sind und auf dem Stoff nur geschmiert haben. Waschbeständig sind meine Versuche sicherlich nicht, das müssen sie für ein Nadelbriefchen ja auch nicht.
Gelungene Frottagen mit Wachsmalkreiden bzw. Stoffmalkreiden auf Stoff von mir: hier und hier.

Gegenlicht

Zum Vergleich habe ich 3 Versuche mit Wäscheklammern ins Gegenlicht gehängt:

  • Links: gewachste und geölte Frottage auf Stoff, der dünne Baumwollstoff ist noch ein wenig transparenter geworden. Die Farben sind so blass, weil ich das Einbügeln der Farbe vor dem Wachsen und Ölen vergessen hatte und sich daher die Farbpigmente nicht mit dem Stoff verbunden haben.
  • Mitte: unbehandelte Frottage auf Stoff, im Vergleich sieht man, dass das Bienenwachs den Stoff gelblich verfärbt
  • rechts: geölte Frottage auf Papier, das Papier ist transparent geworden
verhunzte Giraffe

Mein Giraffenjunges hatte ich beim Einbügeln verhunzt, am Backpapier war noch Farbe gehangen und hatte einen dunklen Balken über das Gesicht gelegt. Gestern habe ich über die versaute Stelle gemalt und das ganze nochmals gebügelt, wie man auf den Eingangsbildern sehen kann, ist der Balken kaum noch sichtbar.

verlinkt zu
Mustermittwoch, Thema: tropische Muster

Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe.
Afrika war / ist kein Thema.

Frottage auf Stoff mit Buntstiften, Bienenwachs und Babyöl


Für das heutige Thema „Afrika“ bei den Stoffspielereien habe ich grobkörniges Schleifpapier / Sandpapier in unterschiedlich große Quadrate geschnitten, wild angeordnet und die Strukturen mit Buntstiften auf ein Stückchen dünnen Baumwollstoff (war einst eine Gardine) durchgerieben.

Als ich die Quadrate fertig gestaltet hatte, legte ich das Stoffstück auf einen Bogen Schleifpapier und schraffierte die Zwischenräume blau. Die Struktur vom Sandpapier hat sich wunderbar auf dem dünnen Stoff durchgezeichnet.


Für meinen Versuch habe ich nur die wichtigsten Farben Afrikas verwendet, kulturell haben sie folgende Bedeutung:

braun, ocker, gelb, orange = Natur, Reichtum
grün = Fruchtbarkeit, Ergiebigkeit
rot = Blut, Trauer, Tod, Macht
blau = Dauer, Anstrengung, Aufmerksamkeit aber auch Fruchtbarkeit
schwarz = Weisheit, Reife und der Spiritualität

Für meinen zweiten Versuch legte ich einen Giraffenfelldruck unter ein weiteres Stoffstück und pauste die Konturen mit braun durch. Den Stoff legte ich wiederum auf grobes Sandpapier und schraffierte die Flächen in braun, gelb und ocker, es entstand eine schöne Felloptik,
Beide (zumindest dachte ich das) Musterstücke bügelte ich zwischen 2 Lagen Backpapier von links, um die Farbe zu fixieren.


Ursprünglich wollte ich die Frottage mit Stoffmalkreiden machen, doch das gelang bei den heutigen tropischen Temperaturen überhaupt nicht, die Wachsmalkreiden zerschmolzen schier in meinen Fingern, verschmierten auf dem Stoff und ergaben keinerlei Strukturen.
In der Vergangenheit sind mir Frottagen mit Wachsmalkreiden und Sandpapier und mit Stoffmalkreiden und Baumrinde sehr gut gelungen.

In der Beschreibung der Buntstifte hatte ich gelesen, dass man sie mit paraffinhaltigen Babyöl vermalen kann und dass, dann die Leuchtkraft der Farben verstärkt wird. Okay. Aber was passiert, wenn man die Rückseite der bemalten Stoffe mit geschmolzenen Bienenwachs und Babyöl bepinselt und anschließend zwischen zwei Lagen Backpapier bügelt? Für solche Experimente habe ich mir kürzlich im Gebrauchtwarenkaufhaus ein Reisebügeleisen besorgt, das ich, wie alle anderen gezeigten Produkte auch, selbst bezahlt habe.

Vorderseite

Vom Ergebnis bin ich begeistert: Die Farben leuchten, der Stoff ist wie bei den afrikanischen Waxprints durchgefärbt, ein wenig ölig fühlt er sich noch an, anscheinend hatte ich zuviel Öl in das Wachs gekippt. Morgen werde ich mein Probestück nochmals zwischen 2 Stofflagen bügeln, dann sollte das Problem behoben sein. Für meine Zwecke muss dieser Stoff nicht waschbar sein.

Rückseite

Mein zweites Musterstück, das Giraffenfell, ist leider nicht gelungen, vorhin ist mir klar geworden, dass ich vergessen hatte die Rückseite vor dem Wachsen und Ölen zu bügeln, so sind die Farbpigmente der Buntstifte weggeflossen und haben sich nicht mit dem Gewebe verbunden.

Nachtrag:
Heute habe ich weitere Versuche gemacht:

Giraffenfell

Giraffenfellmuster im Vergleich
links oben: hatte ich gestern das Einbügeln der Farbe vor dem Wachsen vergessen
rechts oben: fertig gewachst
rechts unten: ein Versuch vor dem Bügeln, man sieht deutlich, dass der weiße Stoff durchs Bienenwachs gelblich wird, leicht durchscheinend wird er auch

Bei der jungen Giraffe brach ich das Sandpapier in Stücke und versuchte damit ein wenig Konturen in die angedeutete Landschaft zu bringen.

Und jetzt könnte ich mich in den H..tern beißen, beim zurechtlegen fürs Foto entdeckte ich noch eine kleine Falte im Stoff, also schnell nochmal drübergebügeln, leider scheint am Backpapier Farbe geklebt zu haben und so hat mein Giraffenkind einen dunklen Strich über dem Gesicht.
Achja, mein Mischungsverhältnis heute war: 10 g Bienenwachs und 1 g Babyöl, damit hätte ich noch 2 weitere Stoffstückchen behandeln können, meine Bilder sind ca. 10 x 10 cm groß.

Nachtrag:
Inzwischen habe ich aus den Stoffen ein Nadelbriefchen genäht

verlinkt zu:
Stoffspielereien im Juni


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Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Bist du nächstes Mal auch dabei?

Die nächsten Termine:
29.09.2019: „Miniatur“ bei Feuerwerk bei Kaze
27.10.2019: „Handweben“ bei Schnitt für Schnitt
24.11.2019: (Thema noch nicht fix) bei Nähzimmerplaudereien

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien findet Ihr bei „Siebensachen zum Selbermachen“.

Nadelbrief – Baumrinde

Vorderseite

Beim letzen Waldspaziergang sammelte ich ein paar Rindenstücke auf, vermutlich sind sie von einer alten Kiefer, so genau weiß ich das allerdings nicht. Die Rindenstücke legte ich unter ein Stück dünnen weißen gewaschenen Baumwollstoff und rieb die Struktur mit Stoffwachsmallkreiden durch, Frottage nennt man das.

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Den bemalten Stoff bügelte ich erst zwischen zwei Lagen Backpapier, anschließend wusch ich per Handwäsche die überschüssige Farbe heraus.

Innsenseite

Innenseite meines ca. 9,5 x 7 cm großen Nadelbriefes.

Im grauen Filz stecken rechts drei ganz dünne lange Perlennadeln, keine Ahnung wann ich die gekauft habe, verwendet habe ich sie noch niemals.

Außenseite

Den Stoff für die Außenseite rieb ich mit braunen, grauen, schwarzen und grünen Wachsmalkreiden durch, er erinnert mich an die Rinde der Karpartenbirken im Hessischen Roten Moor und im Bayerischen Schwarzen Moor. Auf meine „Kaprpartenbirkenrinde“ nähte ich ein paar Funierholzstreifen an, sie deuten die Bohlenstege der beiden Moore an. Verschlossen wird mein Nadelbriefchen mit einem grünen Knopf und einer gehäkelten Kordel.

Verlinkung:
Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe.
Das aktuelle Thema lautet: Baumrinde



Bisher gestaltete ich Nadelbriefe zu den Themen: StilleNorwegen, Who is perfect?,
Transparenz, Wirbelwind und Upcycling
Mir geht es bei den Nadelbriefen um den Prozess, Neues auszuprobieren, Dinge aus meinem Fundus zu verwerten und nicht darum, ob die Nadelbriefe auch als solche praktisch sind.

Nadelbrief – upcycling

Eine hiesige Schule veranstaltet regelmäßig Flohmärkte und betreibt einen Gebrauchtwarenladen, der einmal wöchentlich geöffnet hat. Neulich fragte ich, ob sie denn auch eine mechanische Schreibmaschine hätten, „Aber ja“, antwortete der zuständige Lehrer und so trug ich für ein paar Euro eine Reiseschreibmaschine aus den 60iger Jahren nach Hause. Ich reinigte sie gründlich und kaufte ein neues Farbband.

Das eingetrocknete Farbband verwebte ich heute. Zuerst verwendete ich einen Holzrahmen als Webrahmen, jedoch gefielen mir die Webkanten nicht, sie waren zu kruschelig.


Beim zweiten Versuch bebügelte ich ein Stück schwarzen Stoff mit Vliesofix, fixierte die“Kettfäden“ mit Klebeband und Stecknadeln.

Die fertig gewebte Fläche bügelte ich erst zwischen zwei Lagen Backpapier und nähte dann einmal ringsherum mit Zickzackstich. Anschließend badete ich das Werkstück in Seifenlauge und gab einen Schuß Essig in das Spülwasser. Beim Weben hatte das eingetrocknete Farbband doch noch ein wenig Farbe abgegeben und mir schwarze Fingerspitzen beschert.

Außenseite, aufgeklappt

Verschlossen wird der Nadelbrief ganz unspektakulär mit einem Stück Farbband.

vordere Innenseite
„Wir beglückwünschen Sie zur neuen OLYMPIA-Schreibmaschine, die Ihnen gewiß viel Freude bereiten wird.“

Fürs die Innenseite verwendete ich Leinenstoff, auf dem ich vor langer Zeit Gelliprint-Versuche gemacht hatte. Außerdem tippte ich ein paar Zeilen von der Gebrauchsanweisung der Schreibmaschine ab.

hintere Innenseite
„Auch die Jugend weiß eine OLYMPIA Schreibmaschine wohl zu schätzen – für den privaten Schriftwechsel, für die Schule, Studium und Beruf“.

Die Nadeln können in ein (unbeschriebenes Blatt Papier) weißes Stück Filz gesteckt werden.

Verlinkung:
Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe.
Ich habe das Thema der Woche 15 nachgearbeitet, es lautete: Upcycling.

Bisher gestaltete ich Nadelbriefe zu den Themen Stille, Norwegen, Who is perfect?,
Transparenz und Wirbelwind
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Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung, da Produktnamen genannt werden und zweifelsfrei erkennbar sind.

Nadelbrief – Who is perfect?

vordere Innenseite

Derzeit experimentiere ich gerne. Gestern klebte ich ein gewaschenes, gebügeltes auf DIN A 4 zurechtgeschnittenes Baumwollstoffstück mit Masking-Tape auf Druckerpapier und jagte es durch meinen Nadeldrucker, der kann anscheinend lesen, denn er druckte das Statement schepps auf den Stoff. Perfekt für die Innenseite meines Nadelbriefs zum Thema „Who ist perfect?“

Vorderseite

Für die Außenhülle meines ca. 13 x 11 cm großen Nadelbriefs verwendete ich einen Gelliprint auf Leinenstoff und eine alte Jeans. Verschlossen wird das Ganze mit einer alten Kette.

Rückseite der miteinander verwebten Stoffstreifen

Die Jeans riss ich in Streifen, das Leinen lies sich nicht reißen, so schnitt ich es mit dem Rollschneider frei Schnauze in unregelmäßig breite Streifen und verwebte beide Stoffe miteinander.

Das Gewebe drehte ich vorsichtig auf links, streute etwas „Flickpulver“ (unbezahlte Werbung, da im Bild Markennamen erkennbar sind) darüber, legte ein gleich großes Stück Jeansstoff darauf und bügelte es zwischen 2 Lagen Backpapier. Nach dem Abkühlen nähte ich das Gewebe mit kleinen Geradstichen auf dem Jeansuntergrundstoff fest.

Nahaufnahme

Wie von mir gewünscht sind die offenen Kanten der Stoffstreifen deutlich zu erkennen.

Innenseite: 2 Lagen Filz

Im Filz stecken meine nagelneuen Polsternähnadeln, die ich mir fürs Bücherbinden besorgt habe. Witzig, sobald man das Heft wieder zuschlägt, legen sich die gebogenen Nadeln wieder flach hin.

Innere Rückseite

Vor einigen Jahren habe ich per Gelliprint einen wilden Hintergrund gedruckt und dann versucht meinen eigenen Umriss als Schatten darauf zu drucken, den Schatten finde ich zu deutlich, den Kontrast zu stark, für dieses Projekt finde ich den alten Druck jedoch absolut passend, weil er, wie der ganze Nadelbrief herrlich unperfekt ist.

Foto: Tally

Als Vorlage für den Gelliprint diente damals dieses Foto. Gemacht es Tally während eines unvergesslichen Sparziergangs an der Ostsee im Dezember 2014.

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Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe, das aktuelle Thema lautet: Who ist perfect?

Bisher gestaltete ich Nadelbriefe zu den Themen Stille und Norwegen
Mir geht es bei den Nadelbriefen um den Prozess, Neues auszuprobieren, Dinge aus meinem Fundus zu verwerten und nicht darum, ob die Nadelbriefe auch als solche praktisch sind.