Auf der Seufzerbrücke, sie wird so genannt, weil die Verurteilten sie auf dem Weg vom Gerichtssaal im Dogenpalast zum Kerker überquerten, hielt ich den Blick aus zwei nebeneinander liegenden gemauerten Rosettenfenstern fest. Für viele Menschen waren dies die letzen Blicke in die Freiheit, der Strafvollzug war barbarisch, nur wenige überlebten die Inhaftierung.
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Wasser, Sonne, Licht
Mit Urlaubsphotos ist das ja immer so eine Sache: Es werden unzählige gemacht und dann verschwinden sie in der Versenkung. Seit ich blogge ist das ein wenig anders geworden. Ich kann es selber nicht glauben, dass es noch nicht einmal drei Wochen her ist, seit wir in Venedig in der Sonne und in der Wärme waren.
Ich wünschte ich könnte so eine Kulisse zusammen mit den Menschen, die ich liebe und die mich lieben, geniessen.
Diese Figuren stehen auf dem Dach des Palazzo Ducale (Dogenpalast), der Palast selber war mir viel zu düster und zu vollgestopft mit Gemälden, durch die vielen Besucher wurde man regelrecht durchgeschoben, ebenso in der Basilica di San Marco (Markusdom) und auf der Rialtobrücke.
Ein bunt bemalter Lastkran. Den spielenden Jugendlichen war ihre Lebensfreude anzumerken.
Gerne würde ich nochmal in die Stadt an der blauen Lagune fahren, jedoch niemals mehr an einem typischen Urlaubswochenende, sondern nur nur noch unter der Woche.
Mehr Venedig von mir: hier, hier, hier, hier und hier.
Torre dell’Orologio
auf deutsch: Uhrturm
Selbstverständlich besichtigten wir in Venedig auch einen Teil der weltbekannten Sehenswürdigkeiten. Das erste Mal kamen wir genau um 12:00 Uhr auf der Piazza San Marco, dem Markusplatz an.Fasziniert beobachtete ich die beiden riesigen Bronzefiguren auf der Spitze des Turmes die mit ihren Hämmern die Glocke 12 Mal anschlugen.
Eine Abbildung des Wahrzeichens von Venedig: Der Markuslöwe
Mein Blick wanderte nach weiter nach unten auf die römischen Zahlen und ich überlegte welche Zahl der Buchstabe “0” bedeutet, von mir unerwartet änderte sich das “O” plötzlich in
eine “5” und bei mir fiel es wie Schuppen von den Augen, es war gar keine römische Zahl sondern eine arabische Zahl, fünf Minuten später wurde die 5 zur 10 u.s.w.
Die astronomische Uhr mit ihrem Zifferblatt aus Lapislazuli zeigt die Mond- und Sonnenphasen und die Tierkreiszeichen an :
Ich stand am 3. Oktober vor dem Turm, also, der 10. Monat, das Tierkreiszeichen Waage
Von meinen Mitreisenden haben nicht alle den Torre dell’Orologio wahrgenommen, ihr Blick richtete sich sofort auf die anderen Sehenswürdigkeiten des Platzes, mehr Eindrücke von meinem Besuch in der Lagunenstadt: hier, hier, hier und hier.
verlinkt zu:
von Kleidern und Hosen
Aufmerksame Leser meines Blogs wissen, dass ich immer ganz meeressehnsüchtig bin, ein bisschen aber nur ein bisschen davon konnte am ersten Oktoberwochenende stillen. Gleich morgens nach dem Frühstück machten wir uns zum nahen Strand auf, krempelten die Hosenbeine bzw. ich die Leggings hoch und prüften die Wassertemperatur.
Ich trug ein Kleid, ein Experiment dass ich seit dem Frühjahr durchziehe: Nämlich nur Kleider und Röcke zu tragen, eine Ausnahme machte ich nur kürzlich beim Fahrrad fahren, sonst nicht. Fazit: Röcke und Kleider sind viel bequemer wie Hosen, sie verzeihen ein paar Kilo weniger oder mehr ohne Probleme. Im Meer gebadet habe ich am Abend, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, einfach herrlich mit den Wellen zu spielen und das Meeresrauschen zu hören. Nachdem wir das Meer in Augenschein genommen hatten fuhren wir in die Stadt und trafen dort auf Männern in kurzen Hosen und
auf einen Mann in Jogginghosen und
auf zwei Männern ohne Hosen und
auf viele Männern in weißen Hosen und
auf eine sehr elegante Dame in einem lila Kleid.
Vermute nun ist Euch klar, in welcher Stadt wir waren, oder?
Stroh zu Gold Teil 2
Gestern zeigte ich bereits einige Exponate von Lisa Kötters Ausstellung.
Immer wieder malt Lisa “unbekannte Heilige” auf unterschiedlichste Untergründe, das kann ein Stück von einem Tapeziertisch, ein Brett, eine Leinwand oder ein Buchrücken sein. Die verschiedensten Formate gibt es bei ihr zu sehen.
Die beiden Gemälde erinnerten mich sofort an die Werke von Jan Vermeer, besonders das linke.
Richtig kuschelig war es im “Laternenzimmer”, ein eigenes Kämmerchen, gefüllt mit den unterschiedlichsten Lichtgefäßen.Schaut Euch mal die linke Lampe an aus welch unterschiedlichen Materialen sie gefertigt ist.
Lange, lange stand ich vor diesen 4 Prinzen. Lisa hat sie aus getrockneten Mohn und Papier gezaubert. Ich mag so gerne Mohn, bei den vier Figuren dachte ich an meine 4 Söhne, lange, lange überlegte ich, ob ich sie kaufen soll…
…oder lieber das tanzende Paar auf der linken Seite? Oder die junge Familie auf der rechten Seite? Nein, weder die vier Prinzen, noch die tanzende Prinzessin, noch die junge Familie habe ich mitgenommen. Sondern eine andere Skulptur. Ich zeige sie, wenn ich sie bei mir zu Hause aufgestellt habe, noch fand ich keine Muse dazu.
Lisa macht auch bezaubernden Schmuck.
Und Charakterköpfe entweder mit wallender Mähne oder mit anliegendem Haar.
So ähnlich muss wohl die Arche Noah ausgesehen haben, oder doch nicht?
Ein grüner Vierbeiner mit einem Gehörn aus Zweigen.
Die vier Prinzen werfen ein Auge auf eine einzelne rosige Dame.
In der ersten Sekunde glaubte ich ein lebendiges Kind liegt im Bett.
Liebe Lisa, es hat so einen Spaß gemacht in Deinem Atelier zu stöbern und zu staunen über Deinen Einfallsreichtum und Dein künstlerisches Geschick. Jetzt fällt mir auf, dass ich kein einziges Photo von Deinen Näharbeiten gemacht habe, schade.
Ausstellung bei Stroh zu Gold
Vor einiger Zeit flatterte eine Einladung „Das Glück zu finden“ in mein Postfach. Unerwartet hatte ich am Freitag frei und machte mich ganz spontan auf den Weg das Glück zu finden. Eine gute Stunde Autofahrt und dann war ich bei Lisa Kötters Werkstatt, die sie für 10 Tage als Ausstellungsraum nutzte.
Die Werkstatt befindet sich in einem ehemaligen Zollhäuschen, von außen wirkte es wie eine sympathische Mischung aus Bauwagen und Villa Kunterbunt.
Lisa ist eine der Frauen mit denen ich seit Beginn meiner Bloggerzeit in Kontakt stehe. Bei Lisa lernte ich M., die Schreiberin von dem kleinen, sehr feinen Blog die Tauschlade kennen. Die Stunden vergingen wie im Flug, wir tranken kannenweise Tee und aßen sehr leckeren Schokoladenkuchen. Ich fürchte ich redete mal wieder zu viel, Lisa sagte: „Wenn das Herz voll ist, dann muss es eben heraus.“
Es war so spannend die vielen Kunstwerke von Lisa in echt bewundern zu können, vieles erkannte ich wieder, anderes war ganz neu.
Die Kuh sei unverkäuflich erklärte uns Lisa, ihr Liebster möge sie so gerne… Die Kuh guckt so, als käme sie gleich aus dem Bild heraus.Unverkäuflich sind auch diese beiden Handpuppen, Lisa ist auch Geschichtenerzählerin und da spielen die Schönheiten die Hauptrolle.
Eine schlafende Schöne im blauen Kleid.
Sehr interessant war es als Lisa uns erklärte wie sie solche Skulpturen anfertigt.
Das stille Örtchen im Garten musste immer aufgesucht werden, wie gesagt wir drei Frauen tranken literweise Tee.
Skurrile Viecher aus Eierkartons
Alle Photos würden einen Post sprengen, daher zeige ich die nächsten Tage mehr, inzwischen hier geschehen.
Mathematikum Gießen






direkt an einen Spiegel entsteht

Je schneller man den Zylinder mit der roten Flüssigkeit dreht, desto höher steigt die Flüssigkeit und eine Parabel entsteht.
Fasziniert war unser jüngster Sohn von der “Leonardo-Brücke”, eine Konstruktion die Leonardo da Vinci erfunden hat.
Es hat einige Zeit gedauert bis der 12jährige das Prinzip durchschaut hat, aber dann
Känguru-Puzzle
Am Sonntag besuchten unser 12jähriger Sohn und ich das Mathematikum in Gießen. Dieses Mimachmuseum ist für jede Altersgruppe vom Kindergartenkind bis zum Erwachsenen empfehlenswert, es gibt auf 1.200 m² Ausstellungsfläche Mathematik zum Anfassen, die Experimente machten uns großen Spaß und brachten uns beiden manchen Aha-Effekt. Das erste Photo zeigt einen Ausschnitt aus einem Puzzle das ich aus handtellergroßen Teilen gelegt habe:
Erst ein grünes,
dann drei grüne, drei rote,
dann drei grüne, zwei rote,
drei blaue zwei gelbe,
dann drei rote, drei grüne,
drei gelbe, drei blaue,
drei rote, drei grüne,dann drei rote, drei grüne,
drei gelbe, drei blaue,
drei rote, drei grüne,
drei gelbe, drei blaue,
dann drei rote, drei grüne,
drei gelbe, drei blaue,
drei rote, drei grüne,
drei gelbe, drei blaue,
drei grüne, zwei rote Kängurus.
Die einzelnen Kängurus passen wie Mosaiksteinchen zusammen, in der Mathematik nennt man diese lückenlose Flächenaufteilung Parkettierung. Nach diesem Prinzip hat der niederländische Künstler M. C. Escher faszinierende Bilder gemalt. Bei dem Känguru-Puzzle ist es irre zu sehen in welche Richtung die Kängurus schauen, ganz anders wirkt es wenn die Kängurus nicht farblich sortiert, sondern bunt gemischt verbaut wurden wie auf dem letzten Photo.
verlinkt zum Muster-Mittwoch
Romanische Kirche in Neustadt am Main
Bei unserem Ausflug in den Spessart sahen wir nicht nur Schachbrettblumen in der freier Natur wachsen, sondern besichtigten auch eine sehr beeindruckende Kirche: Die ehemalige Kloster- und heutige Pfarrkirche in Neustadt am Main. Gegründet wurde das Kloster um 700 von Benediktinermönchen. Durch einen Blitzschlag brannten Kloster und Kirche Mitte des 18. Jahrhundert bis auf die Grundmauern nieder und wurden danach teilweise wieder aufgebaut.
Typisch romanische Baukunst: dicke festungsartige Mauern, kleine Fenster, Rundbögen sowie Säulen mit würfelartigen Kapitellen.

Hinter den Säulen im Außenbereich war einst der Friedhof der Benediktinermönche.
Gebaut wurde die Neustädter Kirche aus dem im Spessart vorkommenden roten Sandstein. Steinbrüche gab es in fast jedem Ort am Main, so konnten die Steine ohne langen Transport sofort verbaut werden.
Ein letzer Blick vom Parkplatz direkt am Main: Die Kirche dominiert das Ortsbild der kleinen unterfränkischen Gemeinde. Die Größe und Mächtigkeit Kirchen romanischen Stils sollte die Allmacht Gottes und die Stärke des Christentums verdeutlichen. Mir gefallen romanische Kirchen wesentlich besser wie Barockkirchen, eine sehr schöne spätromanische Kirche ist die Pfarrkirche in Münnerstadt.
Es war mir ein Genuss den Tag zusammen mit meiner aus dem Spessart stammenden Freundin zu verbringen, sie hat mir so viele schöne Ecken gezeigt, die ich wiederum gerne meiner Familie zeigen möchte.
Andere Perspektivenwechsel gibt es sonntags auf dem Blog AUGEN-BLICK
Andere Sonntagsfreuden, gibt es sonntags bei Frau Kreativberg.
Schattiger Kaffe und Schwarze Berge
Schaut Euch mal den Schatten im Kaffee an, ist dern nicht genial? Am Donnerstag nach Ostern schien die Sonne und ich konnte im Garten Kaffee trinken, ich freute mich sehr aufs Wochenende denn am Freitag war ein Ausflug mit meiner Kollegen-Freundin, am Samstag eine Wanderung mit einer Frauengruppe und am Sonntag ein Saunatag geplant – drei Tage ohne Kind und Kegel.
Ohne dass es mir bewusst gewesen ist habe ich mich an dem männerfreien Wochenende übernommen und der Infekt kam mit voller Wucht zurück, letztendlich wurde ich sogar für vier Tage in die Klinik eingewiesen. Bis heute fühle ich mich geschwächt und brauche viele Ruhepausen, arbeiten werde ich ab Montag wieder.
Photos habe ich nur wenige gemacht, ich war viel zu beschäftigt mich mit meinen alten Freundinnen zu unterhalten, zu lachen und zu genießen. 7 Frauen, sollten es ursprünglich sein, eine mußte leider kurzfristig absagen, eine blieb nicht über Nacht. Zu fünft schliefen wir in der “Hohen Kammer”, das ist das Fensterchen ganz oben im Giebel des urigen Berggasthofes Würzburger Haus.
Schön war es, ich spürte die tiefe Verbundenheit mit den Frauen, wir kennen uns schließlich seit über 30 Jahren, sehen uns seit meinem Wegzug aus Franken leider nur noch sporadisch. Von den Gesprächen zehre ich noch heute, also drei Wochen später. Ich finde es unheimlich wichtig mit Frauen vernetzt zu sein. Wer einen schönen Text zum Thema Frauen-Freundschaft haben möchte, melde sich bei mir. Wer wissen will wie es im Januar in den Schwarzen Bergen ausgesehen hat, schaut hier und hier und hier.
Ein ähnliches Photo mit der mystischen Morgenstimmung zeigte ich bereits, eines der beiden Photos werde ich vergrößern und rahmen lassen, bin mir nur noch nicht sicher welches.
Samstagskaffee, eine Idee von Ninja
Himmelsbilder sammelt die Raumfee