Derzeit experimentiere ich gerne. Gestern klebte ich ein gewaschenes, gebügeltes auf DIN A 4 zurechtgeschnittenes Baumwollstoffstück mit Masking-Tape auf Druckerpapier und jagte es durch meinen Nadeldrucker, der kann anscheinend lesen, denn er druckte das Statement schepps auf den Stoff. Perfekt für die Innenseite meines Nadelbriefs zum Thema „Who ist perfect?“
Für die Außenhülle meines ca. 13 x 11 cm großen Nadelbriefs verwendete ich einen Gelliprint auf Leinenstoff und eine alte Jeans. Verschlossen wird das Ganze mit einer alten Kette.
Die Jeans riss ich in Streifen, das Leinen lies sich nicht reißen, so schnitt ich es mit dem Rollschneider frei Schnauze in unregelmäßig breite Streifen und verwebte beide Stoffe miteinander.
Das Gewebe drehte ich vorsichtig auf links, streute etwas „Flickpulver“ (unbezahlte Werbung, da im Bild Markennamen erkennbar sind) darüber, legte ein gleich großes Stück Jeansstoff darauf und bügelte es zwischen 2 Lagen Backpapier. Nach dem Abkühlen nähte ich das Gewebe mit kleinen Geradstichen auf dem Jeansuntergrundstoff fest.
Wie von mir gewünscht sind die offenen Kanten der Stoffstreifen deutlich zu erkennen.
Im Filz stecken meine nagelneuen Polsternähnadeln, die ich mir fürs Bücherbinden besorgt habe. Witzig, sobald man das Heft wieder zuschlägt, legen sich die gebogenen Nadeln wieder flach hin.
Vor einigen Jahren habe ich per Gelliprint einen wilden Hintergrund gedruckt und dann versucht meinen eigenen Umriss als Schatten darauf zu drucken, den Schatten finde ich zu deutlich, den Kontrast zu stark, für dieses Projekt finde ich den alten Druck jedoch absolut passend, weil er, wie der ganze Nadelbrief herrlich unperfekt ist.
Als Vorlage für den Gelliprint diente damals dieses Foto. Gemacht es Tally während eines unvergesslichen Sparziergangs an der Ostsee im Dezember 2014.
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Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe, das aktuelle Thema lautet: Who ist perfect?
Bisher gestaltete ich Nadelbriefe zu den Themen Stille und Norwegen
Mir geht es bei den Nadelbriefen um den Prozess, Neues auszuprobieren, Dinge aus meinem Fundus zu verwerten und nicht darum, ob die Nadelbriefe auch als solche praktisch sind.
Ach, auch hier, liebe Margot, eine herrlich imperfekte Perfektion! So schön, dass dieses Thema uns einlädt, das unperfekte herauszustellen und eigentlich schade, dass wir das sonst so freimütig gar nicht zu tun scheinen. Wieder hast du viele Aspekte eingearbeitet, da kann das Auge herrlich wandern und sich die einzelnen Seiten zu Gemüte führen. I like! LIeben Dank und schönen Wochenendgruß. Susanne
perfekt unperfekt!! ich finde es ganz toll, dass du so viel ausprobierst und dann zu solch schönen ergebnissen kommst!
liebe grüße
mano
und gruß an tally, die ich ja via instagram „kennengelernt“ habe!
Wunderbar passend zu dem Thema. Du bist so unermüdlich und experimentierfreudig am Werk. Das ist schön zu beobachten.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Margot,
super sind Deine Ideen und die Freude am Experimentieren. Wieder ein tolles Nadelbriefchen,
verbunden mit tollen Ideen und vielen Gedanken.
Liebe Grüße
Monika