Nadelbrief – Norwegen

Vorderseite

Ich stellte mich der Herausforderung und probierte zwei typisch norwegische Handarbeitstechniken aus: Hardangerstickerei und Norwegermuster stricken. Beide Techniken waren für mich neu und so studierte ich ausgiebig Videos und Anleitungen im Internet.
Mein Nadelbriefechen ist am Schluss ganz anderes geworden, als ich es ursprünglich geplant hatte.



Die Hardangerstickerei ist eine Durchbruchstickerei, sie wurde in Norwegen hauptsächlich für Trachtenblusen und Schürzen angewendet. Ich merkte ganz schnell, dass die Hardangerstickerei sehr kompliziert ist und beschloss nur ein einzelnes Motiv aus drei Grundstichen auf einen schmalen Rest grobes Leinen zu sticken, bei meinem vorhanden feinen Leinen konnte ich die Fäden nicht zählen. Typisch wäre es, den Rand mit Knopflochstichen per Hand zu umsticken, doch das war mir zu aufwendig, ich wählte einen Maschinenstich und franzte die Ränder aus.

Rückseite

Verschlossen wird das ca. 8,5 x 9,5 cm große Nadelbriefchen mit einem roten Stickfaden der um einen großen Holzknopf auf der Rückseite geschlungen wird.


vordere Innenseite

Als ich nach Stoff für den Nadelbrief gesucht habe, fiel mir ein alter Gelliprint in die Hände, damals habe ich Versuche mit Abtönfarbe auf Leinen gemacht. Leider passte das Format vom Gelliprint nicht und egal wie ich den Stoff gedreht, geteilt und wieder zusammengefügt habe, war kein ganzer Fisch zu erkennen. So sieht man jetzt in der vorderen Innseite einen flüchtenden Fisch, was ich ganz witzig finde. Mir gefallen die leuchtenden Farben, so sieht für mich das Meer in den Fjorden Norwegens aus.

Innenseite

Mit zwei Wollfäden gleichzeitig zu stricken, bzw. den zweiten Faden mitlaufen zu lassen, fand ich ganz schön schwierig. Ich schaute mir etliche You-Tube Videos an, versuchte mich an verschiedenen Techniken. Und strickte und ribbelte und strickte und ribbelte. Ursprünglich hatte ich geplant für die Außenseite des Nadelbriefs ein Gestrick zu verwenden, doch nach dem doppeln mit Stoff und Einlage war das Ganze zu dick und unförmig und wanderte in die Tonne. Ich disponierte um und beschloss, das Innenleben mit Gestrick zu gestalten und begann neu zu stricken und wieder ribbelte ich unzählige Male, mal war das Gestrick zu breit, dann wieder zu schmal, dann hatte ich die Fäden zu fest angezogen u.s.w.
Letztendlich strickte ich ein einfaches zweifarbiges Muster frei Schnauze und darin stecken jetzt die dicken Sticknadeln.

hintere Innenseite

Für einen Nadelbrief ist mein Mäppchen ganz schön dick geworden, das macht nichts. Mir ging es um den Prozess, ums Auszuprobieren, das macht mir momentan soviel Freude.

Und jetzt habe ich noch eine Bitte: Wer hat Stoff- und Wollreste abzugeben?

Ich habe auch Verwendung für briefmarkengroße Stücke. Als ich neue Wege gehen musste, habe ich vieles entsorgt, um mit leichten Gepäck reisen zu können, momentan lässt mein Budget manche Neuanschaffungen nicht zu.

Rückseite



Verlinkung:

Frau Nahtlust hat zum Jahresbeginn 2019 das große Nadelbrief-Jahr ausgerufen. Woche für Woche erstellen Susanne und eine Handvoll weiterer Frauen themenbezogene Nadelbriefe, in der 17. Kalenderwoche lautete das Thema Norwegen

ein weiterer Nadelbrief, hier bei mir


7 thoughts on “Nadelbrief – Norwegen

  1. Claudia

    Liebe Judika,
    Dein norwegischens Nadelbriefchen ist wunderschön geworden! HArdanger-Stickerei hat eine alte Tante von mir früher gemacht, ich hab sie immer dafür bewundert! Selber ausprobiert habe ich es nie. Dagegen liebe ich es, Norwegermuster zu stricken :O)
    Ich wünsche Dir einen wunderschönen und freundlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

  2. niwibo

    Ich habe beides noch nie gemacht liebe Margot.
    Weder Norweger gestrickt noch gestickt.
    Aber schön ist es geworden und besonders gut gefällt mir der fliehende Fisch.
    Immer wieder spannend, wenn man Neues ausprobiert.
    Und You Tube ist einfach prima für solche Dinge.
    Ganz lieben Gruß
    Nicole

  3. Elvira

    Liebe Judika,
    wie tapfer du dich durchgearbeitet hast. Das tolle Nadelheft mit gleich zwei typischen Mustern ist die beste Belohnung. Gerne kann ich dich mit Stoff- und Wollresten beglücken. Sag mir nur, was du brauchen kannst oder suchst. Geht das per E-mail?
    Liebe Grüße, Elvira

  4. Ramona

    Seht wirklich toll aus, das ist dir gut gelungen. Ich mag Norwegen auch sehr gerne 🙂 Dieses Jahr fahren wir ins Hotel Sterzing 🙂

  5. Monika

    Liebe judika,
    ich habe beide Techniken noch nie probiert, Bewundernswert, wenn man das so toll kann.
    Dein Nadelbriefchen ist sehr schön geworden.
    Liebe Grüße
    Monika

  6. frau nahtlust

    So, liebe Margot, nun komme ich endlich dazu, am Rechner und in Ruhe nochmals die neuesten ERgänzungen zu unserer herrlichen LInkliste anzuschauen. Dein Norwegen ist wirklich ein Traum geworden! Die einzelnen facetten des Landes hast du so fein mit eingearbeitet und man sieht, wie viele herrliche Seiten so ein Nadelbriefchen haben kann und von einem Thema zeigen kann. Ganz wunderbar, und es gefällt mir supergut! Danke fürs Mitmachen und wie immer fürs Verlinken. So eine Freude, dies zu sehen! LG. Susanne

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