# 4 Himmelsbilder am 31.1.13 und am 1.2.13
Am 2. Februar wird in streng katholischen Gegenden der Feiertag Mariä Lichtmess gefeiert und gilt immer noch als Ende der Weihnachtszeit. Wir wohnen in einer solchen Gegend und in diesem Jahr wünschte sich mein Mann dass der Weihnachtsbaum bis Lichtmess stehen bleiben darf. Nun gut, jetzt kommt der Baum weg. Sicherlich wird unsere Katze das sehr bedauern, sie wird ihrem Lieblingsliegeplatz in der Wohnung beraubt.
Früher war Lichtmess war einer der wichtigsten Tage im bäuerlichen Jahresablauf, die Winterpause war zu Ende. Die Knechte und Mägde bekamen vom Bauern den Jahreslohn und ihr Dienstbüchlein ausgehändigt. Für viele Dienstboten begann aber auch die Suche nach einem neuen Arbeitsstelle. Es gab ein paar arbeitsfreie Tage an denen die Angehörigen besucht werden konnten und es wurde überall kräftig gefeiert.
Bei den Handwerkern hörte die Arbeit bei Kerzenlicht bzw. Kunstlicht auf, die nach Michaeli (29. September) begonnen hatte und auch die Handwerksburschen hatten meist einen Tag, frei traditionell den Lichtblaumontag (= Montag nach Lichtmess).
An Lichtmess wurde der Jahresbedarf an Kerzen für die Kirchen geweiht. Viele Menschen ließen ihre Kerzen für den häuslichen Gebrauch ebenfalls segnen. Diese gesegneten Kerzen wurden bei Gewitter als “Wetterkerzen” angezündet und beleuchten das Gebetbuch beim Beten. Alle dies Geschichten um Lichtmess herum hat mir meine Oma erzählt. Sie fürchtete sich sehr vor Gewitter und hatte auf Reisen immer eine Wetterkerze in ihrer Handtasche.
Ich freue mich sehr, dass die Tage nun wieder merklich heller werden, die morgendlichen Fensterblicke über die Hausdächer und über die Felder stammen vom 1.2.13. gegen 8:00 Uhr.
Die beiden oberen spätnachmittäglichen Fensterblicke stammen vom 31.3.13 gegen 17:30 Uhr. Die dicken Wolken regneten in der Nacht alle ab und der viele Regen führt zusammen mit dem Schneeschmelzwasser von der Wochenmitte vielerorts zu kleineren Überschwemmungen.
Nachtrag: Am Lichtmesstag um 12:30 Uhr war dann auch bei uns Knut. In den all den Jahren war es das zweite Mal, dass wir den Baum auf Wunsch meines Mannes so lange haben stehen lassen.
Nachtrag:
und hier ist der Christbaum dann gelandet.
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Danke für dein Interesse. Ich freue mich über jeden Kommentar.
Euer Weihnachtsbaum durfte so lange stehen? Ist ja schön! Wir wohnen nicht in einer katholischen Gegend, aber den Herrnhuter Stern habe ich lange hängen lassen, was meine Mutter immer wieder zu stichelnden Bemerkungen veranlasste..wie, ich wäre wohl zu faul…;-) Ich habe auch beobachtet, dass in ganz Leipzig dieses Jahr die Sterne sehr lange hängen durften, ich fand es schön! Ein schönes Wochenende wünscht Lotta.
Na und ich hab von dir was über Maria Lichtmess gelernt! Mal eine willkommene Pause in meinem Karnevalsrummel…
Sei lieb gegrüßt von
Astrid
Was für wunderschöne Bilder und was für eine interessante Geschichte. Da ich ja selber einen Hang zu alten Traditionen habe, hab ich das mit großem Interesse gelesen.
Vielen Dank!
Nur den Weihnachtsbaum, den hätte ich nicht so lange stehen lassen wollen.
Herzlich, Katja
Danke für den schönen Blick in die Vergangenheit! Ich finde es auch wunderbar, dass die Tage jetzt wieder merkbar länger werden.
Ein schönes Wochenende wünscht
Andrea
Wie schön! Wir haben den Baum auch schon oft bis Lichtmess stehen lassen, besonders wenn Fasching spät lag 🙂 Danke für die interessanten Erläuterungen über Lichtmess und die wunderschönen Himmelsbilder! Hab ein schönes Wochenende. Liebe Grüße, Gina
Hier bin ich 🙂
Diesen Beitrag hatte ich schon mal gelesen, aber keine Hand zum Kommentieren frei gehabt 😉
Ich muss zu Lichtmess immer an “früher” denken und fühle mich manchmal ein bisschen hineinversetzt durch unser (eifnaches) Leben hier: bis Lichtmess geht tatsächlich sehr wenig Arbeit weiter, wenn man das meiste noch händisch macht.
Welch schöner Beitrag von dir. Es tut so gut, wenn Menschen noch Wert auf Traditionen legen. Alles Liebe. maria