Archiv der Kategorie: Stoffspielereien

Stoffspielereien aus Stoff und Draht

Aus einem ganz feinen Baumwollstoff (Handelsname Käseleinen, Käsetuch oder Passiertuch), Draht und Maisstärkekleister habe ich ein Lichtgefäß und zwei Ostereier gebaut.

Für das Lichtgefäß umwickelte ich einen Kunststoffeimer mit 3 älteren Geschirrhandtüchern, darüber kam eine Schicht Frischhaltefolie. Um diese Unterkonstruktion habe ich flocht ich ein unregelmäßiges Drahtgebilde. Den Baumwollstoff schnitt ich quadratisch zu, spülte ihn in klarem Wasser aus, legte ihn möglichst faltenfrei und über das Drahtgestell und schnitt die überstehenden Ecken ab. Anschließend massierte ich selbst gekochten Maisstärke-Kleister (Rezept ganz unten im Nachtrag) in den Stoff ein, in der Hoffnung, dass der Kleister beim Trocknen den hauchdünnen Stoff mit dem Draht verbindet und das ganz Objekt durch die Maisstärke standfest wird.

Mein Werk habe ich über Nacht trocknen lassen und dann vorsichtig vom Kunststoffeimer getrennt. Tatsächlich ist mein Plan aufgegangen. Ich habe ein hauchfeines, transparentes Gefäß erhalten. Ganz toll finde ich, dass der Draht gerostet ist und feine Strukturen auf dem Stoff hinterlassen hat, daran hatte ich gar nicht gedacht.

Vielleicht baue ich die Fassung einer Tischleuchte in mein Objekt ein und verwende es als Fernsehleuchte. Für die Fotos habe ich einfach eine Lichterkette reingelegt, ein Teelichte oder eine Kerze im Glas gingen auch.

Aus dem restlichen Stück Käseleinen habe ich zwei Ostereier gebaut.

Die Silberdraht-Eier habe ich bereits im letzten Jahr als Deko verwendet.

Den Stoff habe ich mit ein paar Handstichen angenäht und anschließend grob ausgeschnitten.

Ein wenig Maisstärke-Kleister habe ich mit Stoffmalfarben blautürkis eingefärbt, mit den Fingern in den Stoff eingearbeitet und dabei die Nahtzugabe ganz nah an den Draht geschoben. Die Eier trockneten über Nacht auf einer Glasplatte.

In der Nahaufnahme sieht man die Strukturen sehr schön, die Farbe passt wunderbar zu den hübschen Kerzen, die ich geschenkt bekommen habe. Meine erste Osterdeko steht nun auf einer Bilderleiste im Wohnzimmer.

Mehr Spielereien aus Stoff und Draht gibt es heute bei Frau Nahtlust zu sehen.

Nachtrag:

Rezept für Maisstärkekleister

40 g Maisstärke (z.B. Gustin)
500 ml Wasser

Von den 500 ml kaltem Wasser ca.  8 Eßlöffel abnehmen und mit der Maisstärke glattrühren. Das übrige Wasser zum Kochen bringen, den Topf von der Kochstelle nehmen und die angerührte Maisstärke hinzugeben. Den Kleister unter ständigem Rühren nochmals gut aufkochen lassen. Vor der Weiterverwendung den Maisstärkekleister abkühlen lassen. Falls die Masse zu dick ist etwas Wasser einrühren. Ich fülle den fertigen Kleister in Schraubgläser, im Kühlschrank ist er einige Tage haltbar, wie lange genau, kann ich nicht sagen.

Mit solchem Maisstärkekleister habe ich z. B. auch meine Kleisterpapiere für die Frühlingspost 2019 gestaltet.

Handweben – Stoffspielereien

Bei den Stoffspielereien im Oktober wird handgewebtes gewünscht. Neues habe ich aus Gründen nicht vorzuweisen, jedoch habe ich im Rahmen des großen Nadelbrief-Jahres drei Nadelbriefe mit unterschiedlichen Webtechniken gestaltet. Klickt Euch unbedingt zu den ursprünglichen Posts, da erkläre ich meine Vorgehensweise ausführlicher und zeige auch die Innenseiten meiner Nadelbriefe.

Nadelbrief Mexiko:
hierfür verwebte ich Wollreste in typisch mexikanischen Farben

Nadelbrief – Who ist perfect?
hierfür verwebte ich in Streifen gerissenen Jeansstoff mit Leinenstoff, den ich per Gelliprint gestaltet hatte

Nadelbrief – upcycling
hier verwebte ich das eingetrocknete Farbband einer alten Schreibmaschine

verlinkt zu den Stoffspielereien

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Frottage auf Stoff mit Buntstiften, Bienenwachs und Babyöl


Für das heutige Thema „Afrika“ bei den Stoffspielereien habe ich grobkörniges Schleifpapier / Sandpapier in unterschiedlich große Quadrate geschnitten, wild angeordnet und die Strukturen mit Buntstiften auf ein Stückchen dünnen Baumwollstoff (war einst eine Gardine) durchgerieben.

Als ich die Quadrate fertig gestaltet hatte, legte ich das Stoffstück auf einen Bogen Schleifpapier und schraffierte die Zwischenräume blau. Die Struktur vom Sandpapier hat sich wunderbar auf dem dünnen Stoff durchgezeichnet.


Für meinen Versuch habe ich nur die wichtigsten Farben Afrikas verwendet, kulturell haben sie folgende Bedeutung:

braun, ocker, gelb, orange = Natur, Reichtum
grün = Fruchtbarkeit, Ergiebigkeit
rot = Blut, Trauer, Tod, Macht
blau = Dauer, Anstrengung, Aufmerksamkeit aber auch Fruchtbarkeit
schwarz = Weisheit, Reife und der Spiritualität

Für meinen zweiten Versuch legte ich einen Giraffenfelldruck unter ein weiteres Stoffstück und pauste die Konturen mit braun durch. Den Stoff legte ich wiederum auf grobes Sandpapier und schraffierte die Flächen in braun, gelb und ocker, es entstand eine schöne Felloptik,
Beide (zumindest dachte ich das) Musterstücke bügelte ich zwischen 2 Lagen Backpapier von links, um die Farbe zu fixieren.


Ursprünglich wollte ich die Frottage mit Stoffmalkreiden machen, doch das gelang bei den heutigen tropischen Temperaturen überhaupt nicht, die Wachsmalkreiden zerschmolzen schier in meinen Fingern, verschmierten auf dem Stoff und ergaben keinerlei Strukturen.
In der Vergangenheit sind mir Frottagen mit Wachsmalkreiden und Sandpapier und mit Stoffmalkreiden und Baumrinde sehr gut gelungen.

In der Beschreibung der Buntstifte hatte ich gelesen, dass man sie mit paraffinhaltigen Babyöl vermalen kann und dass, dann die Leuchtkraft der Farben verstärkt wird. Okay. Aber was passiert, wenn man die Rückseite der bemalten Stoffe mit geschmolzenen Bienenwachs und Babyöl bepinselt und anschließend zwischen zwei Lagen Backpapier bügelt? Für solche Experimente habe ich mir kürzlich im Gebrauchtwarenkaufhaus ein Reisebügeleisen besorgt, das ich, wie alle anderen gezeigten Produkte auch, selbst bezahlt habe.

Vorderseite

Vom Ergebnis bin ich begeistert: Die Farben leuchten, der Stoff ist wie bei den afrikanischen Waxprints durchgefärbt, ein wenig ölig fühlt er sich noch an, anscheinend hatte ich zuviel Öl in das Wachs gekippt. Morgen werde ich mein Probestück nochmals zwischen 2 Stofflagen bügeln, dann sollte das Problem behoben sein. Für meine Zwecke muss dieser Stoff nicht waschbar sein.

Rückseite

Mein zweites Musterstück, das Giraffenfell, ist leider nicht gelungen, vorhin ist mir klar geworden, dass ich vergessen hatte die Rückseite vor dem Wachsen und Ölen zu bügeln, so sind die Farbpigmente der Buntstifte weggeflossen und haben sich nicht mit dem Gewebe verbunden.

Nachtrag:
Heute habe ich weitere Versuche gemacht:

Giraffenfell

Giraffenfellmuster im Vergleich
links oben: hatte ich gestern das Einbügeln der Farbe vor dem Wachsen vergessen
rechts oben: fertig gewachst
rechts unten: ein Versuch vor dem Bügeln, man sieht deutlich, dass der weiße Stoff durchs Bienenwachs gelblich wird, leicht durchscheinend wird er auch

Bei der jungen Giraffe brach ich das Sandpapier in Stücke und versuchte damit ein wenig Konturen in die angedeutete Landschaft zu bringen.

Und jetzt könnte ich mich in den H..tern beißen, beim zurechtlegen fürs Foto entdeckte ich noch eine kleine Falte im Stoff, also schnell nochmal drübergebügeln, leider scheint am Backpapier Farbe geklebt zu haben und so hat mein Giraffenkind einen dunklen Strich über dem Gesicht.
Achja, mein Mischungsverhältnis heute war: 10 g Bienenwachs und 1 g Babyöl, damit hätte ich noch 2 weitere Stoffstückchen behandeln können, meine Bilder sind ca. 10 x 10 cm groß.

Nachtrag:
Inzwischen habe ich aus den Stoffen ein Nadelbriefchen genäht

verlinkt zu:
Stoffspielereien im Juni


Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Bist du nächstes Mal auch dabei?

Die nächsten Termine:
29.09.2019: „Miniatur“ bei Feuerwerk bei Kaze
27.10.2019: „Handweben“ bei Schnitt für Schnitt
24.11.2019: (Thema noch nicht fix) bei Nähzimmerplaudereien

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien findet Ihr bei „Siebensachen zum Selbermachen“.

Konfetti-Technik


Das Thema bei den heutigen Stoffspielereien heißt HEIMAT. Mit dem Begriff HEIMAT tue ich mir schwer, ehrlich gesagt weiß ich momentan nicht genau wo meine HEIMAT ist. Ist meine HEIMAT da wo ich derzeit wohne? Oder dort wo ich geboren wurde? Wo ich den Dialekt verstehe? Oder doch noch dort wo ich viele Jahre gelebt habe? Oder ist HEIMAT da, wo Menschen sind, die ähnlich denken wie ich und mich so mögen, wie ich bin?

Bei den Stoffspielereien geht es darum, etwas ausprobieren, sich zu trauen die eigene Komfortzone zu verlassen. Ich habe versucht mit der Konfetti-Technik eine Mittelgebirgslandschaft mit bewaldeten Hügeln, frisch angesäten Feldern, blühenden Hecken, Rapsfeldern und Blumenwiesen darzustellen, schließlich lebte ich bisher immer in deutschen Mittelgebirgslandschaften.

Mit dem Rollschneider zerschnitt ich Stoffreste in minikleine Fitzelchen.

Das Konfetti ordnete ich auf einer mit Vliesofix bebügelten Stoffunterlage an. Leider hatte ich nicht in allen benötigten Farben Stoffreste, so musste ich improvisieren.

Ich streute BÜGELFIX Nähpulver über das Konfetti, legte ein Backpapier darüber und bügelte es heiß. Näh- oder Flickpulver wird üblicherweise zum Kunststopfen von Oberbekleidung verwendet und verklebt Stoffe miteinander.

Über das fixierte Stoffbild steckte ich ein Stückchen Tüll fest.

Und nähte kreuz und quer mit der Nähmaschine darüber um die Stoff-Fitzelchen fest mit der Unterlage zu verbinden.

Anschließend legte ich ein Stück Filz unter und versuchte die Konturen der Landschaft mit schwarzem Garn „nähzumalen“.

Rückseite der Arbeit
Nahaufnahme

Perfekt ist meine postkartengroße Landschaft keineswegs, das muss sie auch nicht, schließlich habe ich nur ein wenig mit Stoff gespielt und zum ersten Mal mit der Nähmaschine gemalt und eine neue Technik ausprobiert.

verlinkt zu den Stoffspielereien, Thema Heimat

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung, da Produkte abgebildet werden, deren Hersteller erkennbar zu lesen ist.

Schlafzimmereinblicke

DSC_0044Heute morgen lag ich in meinem Bett, hatte das Laptop auf dem Schoss und las das heutige Thema der Stoffspielereien: „Ich war ein Tuch“, sofort fiel mein Blick fiel auf das große farbenfrohe Bild im Hippie-Style: Es war einst ein Tuch.DSC_0026Gekauft habe ich das Tuch  an meinem 50. Geburtstag auf Fuerteventura, an jenem Tag waren meine Freundin D. und ich in einer Parfümerie, dort bat ich die Verkäuferin: „Empfehlen Sie mir bitte einen Duft“,  sie lies mich an „Acqua di Gioia“ riechen, was übersetzt soviel wie „Wasser der Freude“ heißt, der frische blumige Duft gefiel mir sofort.
Anschließend bummelte ich noch ein wenig alleine durchs Städtchen, in einem Kunstgewerbeladen kam ich mit der Inhaberin, einer Deutschen, die nach ihrer Scheidung nach Feuerteventura ausgewandert war ins Gespräch, plötzlich zog sie ein farbenfrohes riesengroßes Tuch heraus und sagte: „Das wäre etwas für sie.“ Zurück im Hotel sagte meine Freundin D. zu mir: „Ich habe mir so gewünscht, dass Du auf Fuerteventura Deine Lebensfreude wieder findest und jetzt hast Du ein tolles Parfüm  und ein Krafttuch gefunden.“

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Das Hippie-Tuch trage ich  seitdem als Pareo am Strand, hin und wieder um den Hals, auch als Tischdecke habe ich es schon benutzt. Vor ein paar Monaten klebte ich das Tuch mit Malerkrepp auf eine Riesenleinwand und lehnte es an die Wand, immer wenn ich es anschaue, erinnere ich mich an das Meer, den Wind und die Weite.DSC_0001Könnte ihr lesen was auf dem Kalenderblatt steht? REGINE WEBE WENIGER – das ist ein Satz, denn man vorwärts und rückwärts lesen kann, geschrieben hat ihn KaZe. AusschnittDSC_0001Bei „Bunt ist die Welt“,  sollen heute Teelichthalter gezeigt werden. Was steht auf meinem Nachttisch?  Richtig: Ein Windlicht, ein Mitbringsel von Tally im vergangenen Sommer, als sie auf dem Weg in den Süden bei mir Kaffeepause machte.
DSC_0031Nicht nur auf dem Nachttisch, sondern auch auf dem Fensterbrett stehen Windlichter:DSC_0042

Diese  Teelichtehalter schenkte mir meine Freundin D. zum 51. und die Karte zum 52. Geburtstag. Die Hirsche leuchten beim anzünden der Teelichte wunderbar golden.
DSC_0038Bis jetzt bin ich meinem Vorsatz treu geblieben und umgebe mich nur noch mit Dingen, die ich wirklich mag.
DSC_0034Beim Photographieren dachte ich: „Grrrh, diese blöden Rollobänder, es müssen endlich passende Vorhänge her!“
DSC_0037Ein Spontaneinfall: Ich klebte das  Urlaubsmitbringsel meiner Freundin D. , ein bunter Schal aus Myanmar , probeweise mit Malerkrepp über die Rollobänder.  Nach dem Photo fiel er wieder von selber herunter. Vielleicht schaffe ich es nächste Woche mit dem Auto nach Nürnberg zu fahren, die von Frau Machwerk empfohlene Ausstellung zu besuchen und anschließend beim Möbelschweden Leinenvorhänge und ein Bücherregal zu kaufen, dann verschwindet die Weinkiste vor dem Hippie-Bild und das Hippie-Bild zieht um und wird Sichtschutz auf dem Balkon und im Sommer wird das Tuch wieder mein Pareo.
DSC_0048Ich hatte die Kamera bereits vom Stativ genommen, da fiel mir ein, im Bett liegt ja noch ein Tuch (in der oberen Fotos liegt es direkt an der Rückenlehne):  Schon oft gezeigt: Das Kissen mit der Vespafahrerin auf der einen und dem roten Reißverschluss auf der anderen Seite, genäht habe ich es aus einem Geschirrtuch.
DSC_0047verlinkt zu:
Stoffspielereien
und zu
Bunt ist die Welt, heutiges Thema: Teelichthalter
 

Verkehrte Welt

da flicke ich nun seit über 25 Jahren die Löcher in den Jeans meiner  Jungs und heute habe ich Löcher in eine Jeans geschnitten Warum?

Nun, der 19jährige hatte einen Riss in der Lieblingsjeans. Flicken drauf wie in Kindertagen, geht gar nicht. Möglichst unauffällig stopfen – ebenfalls nicht. Also machte ich aus der Not eine Tugend und trimmte die Jeans massiv auf „Used-Look“.

DSC_0003Zunächst trennte ich die Seitennähte an beiden Hosenbeinen auf und doppelte die Innenseiten der Hose mit weißem Baumwollstoff

DSC_0010Mit dem Nahttrenner und einer kleinen spitzen Schere machte ich wahllos „Risse“ in den Jeansstoff

DSC_0015die Schnittkanten schnitt ich ca. 1/2 cm tief ein und nähte „wild“ mit unterschiedlichen Stichen über die „Schadstellen“

DSC_0017 ein Blick in die Innenseite der Hose
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oben: dem rechten Hosenbein verpasste ich einen senkrechten Schnitt
unten: der breits geflickte Original-Riss im  Knie

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Nach der Stopfaktion nähte ich die Hosenbeine an der Seite wieder zu und wusch die Jeans in der Waschmaschine und trocknete sie anschließend im Wäschetrockner, die künstlichen Löcher sind ausgefranst, ob meinem Sohn die Hose gefällt wird sich zeigen, wenn er das nächste Mal nach Hause kommt. Wenn ihm der Used-Look nicht gefällt kann er die Jeans immer noch im Wald bei der nächsten Brennholzaktion tragen.DSC_0099Löcher, so lautet das Oktober-Thema bei den Stoffspielereien, gesammelt werden die Beiträge heute auf dem Blog: Feuerwerk bei KAZE

Nachtrag:

Nina sammelt Ideen zum Weiterverwerten von eigentlich unbrauchbaren Dingen, da paßt die „Self-Made-Designer-Jeans“ eigentlich ganz gut dazu, mein dritter Sohn hat inzwischen per Kommentar sein Statement abgegeben: „Erster Eindruck: Sehr Cool.“, ist das Kind zufrieden ist es die Mutter auch.

verlinkt zu:
Stoffspielereien
Upcycling-Dienstag
happy Recycling

Eisbär

# 2 Stoffspielereien

Einst nähte ich aus grünem flauschigem Stoff eine ärmellose Kapuzenweste mit aufgesetzten Taschen.  Bei der finalen Anprobe sah ich in dieser Weste aus wie ein Eisbär, das lag zu einem daran, dass ich zu der Zeit mit unserem vierten Sohn schwanger war, zum anderen aber auch an dem Schnitt aus Burda Umstandsmoden der nicht zu mir passte. Damals schwor ich: „Never, ever nähe ich Klamotten für mich selber.“ Ich nähe seit ich denken kann, meine Mutter nähte, von meinem ersten selbstverdienten Geld kaufte ich mir eine Nähmaschine, Jahre später eine Computernähmaschine.

Die Eisbärjacke  war nicht mein erstes gescheitertes Objekt – sie sollte es aber für lange Zeit bleiben.


Eisbär – ist  für mich ein Synonym für Fehlversuche, für Hürden, die es zu überwinden gibt geworden.  Anfang des Jahres entstand der Frühlingstraumfänger und zeitgleich die Anfänge der heutigen Stoffspielerei.

Genau wie beim Frühlingstraumfänger verwendete ich Solu-Vlies, zunächst malte ich mit Kugelschreiber Linien aufs Vlies, steppte diese mit der Nähmaschine ab und  nähte das überstehende Vlies  mit mehren Runden Geradstich um einen Metallring.

Eisbärvorlage mit PC ausdrucken, ausschneiden, mehrere Lagen Baumwollvolumenvlies unters Papier legen, die Linien mit der Nähmaschine absteppen, das überstehende Volumenvlies abschneiden, das Papier lässt sich leicht abreißen, im Gegensatz zum dem Projekt.
Das Baumwollvlies lässt den Eisbären richtig plastisch wirken – sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite. Der Eisbär nimmt nun ein Bad in lauwarmen Wasser mit einigen Tropfen Spülmittel darin, das Soluvlies wird sich auflösen und ein zartes Fadengespinnst gehalten von einem Metallring wird entstehen.
Dachte ich zumindest, es kam aber anders: Obwohl ich mehrmals um den Metallring genäht hatte, löste sich das Fadengespinnst vom Ring.
Okay, jetzt habe ich einen im Netz gefangenen Eisbären. Erstmal trocknen lassen, kommt Zeit, kommt Rat.
Von den  weiteren Schritten habe ich keine Photos. Ich versuchte das Netz an den Metallring zu häklen, ging nicht, der Metallring war zu unbeweglich. Also weiterer Versuch, mit Nähseide an den Metallring nähen, okay das geht, sieht aber blöd aus. Daher blaues Stickgarn drüber gewickelt, könnte gleichmäßiger aussehen, ist aber für eine Spielerei voll in Ordnung. Die losen Fäden werden auch noch vernäht, irgendwann
Das gesamte Traumfängerrund hat einen Umfang von knapp 20 cm. Mit der weiteren Fertigstellung happert es, geplant sind kleine filigrane Schneeflocken aus Stoff, die an Fäden an dem Geflecht hängen.  Meine Versuche welche herzustellen waren bisher nicht erfolgreich: Alle Stoffflocken waren mir zu plump, gerade heute morgen versuchte ich es noch einmal, meine Schulter mag nun nicht mehr. Der Eisbär darf  jetzt einen Sommerschlaf halten, im Herbst werde ich ihn wieder aus dem Schrank holen, bis dahin werde ich herausgefunden haben wie ich filigrane Stoffschneeflocken herstellen kann, jetzt gerade beim Tippen, hey? Warum müssen es überhaupt Stoffschneeflocken sein, es könnten doch auch Schneeflocken aus Fäden sein, das scheint die Lösung zu sein.
Interessanterweise berichten Griselda und Suschna heute auch über Projekte, die zunächst nicht so toll waren, bei Griselda ist am Schluß ein Traum von einem Kissen herausgekommen, und warum? Weil sie es nochmal und nochmal probiert hat. Suschna wird es vermutlich auch nochmal mit einem Vogel probieren und ich werde meine Schneeflocken so hinkriegen wie ich sie haben will, nur nicht heute.
Zum Schluß noch eines, derzeit wird auf vielen Blogs diskutiert ob DIY überhaupt sinnvoll ist. Die Nachmacherei wird auch immer wieder angesprochen, ich überlegte ob ich meinen Eisbären überhaupt zeigen darf, denn andere zeigten  unabhängig von mir auch bereits Eisbären und auch Schneeflocken, ganz besonders hübsche gab es bei Kunst und Kleider zu sehen. Ich sehe bloggen als Erfahrungsaustausch. Und alles ist irgendwann von irgendjemanden anderen auch schon einmal gemacht worden und wenn es nur darum geht Blümchen in Schneckenhäuser zu stecken – das mache ich seit ich laufen kann.

weitere Stoffspielereien – ein leider viel zu wenig beachtetes Projekt – werden heute von Suschna – guter Dinge wegen gesammelt.

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Danke für dein Interesse. Ich freue mich über jeden Kommentar. blau im Text → klick

Frühlingstraumfänger

Über Tally bin ich auf die Stoffspielereien, Stoffmanipulationen, Textile Monatsseiten oder wie es sonst noch bezeichnet wurde aufmerksam geworden.  Mittlerweile las ich bei jeder von Euch die alten Posts mit den genanten Labels und staunte immer wieder  was machbar ist. Zu meinem Geburtstag vor gut 2 Monaten lies ich mir das Buch „Nähen in der dritten Dimension“ schenken.

Meine erste Stoffspielerei zeige ich heute:
links mit Stickfolie, vor dem Wasserbad,      rechts die spätere Rückseite nach dem Wasserbad

Im oben genannten Buch las ich erstmalig, dass es auswaschbare Stickfolie gibt. In mir entstand die Idee ein Fensterbild zu nähen, welches mehr oder weniger wie gewebt aussieht. Links im Bild ist zu sehen, dass ich auf die Stickfolie  zunächst drei ausgeschnittene Stoffblüten klebte (ganz profan mit auswaschbaren Klebestift) und dann mit der Nähmaschine  „weiße Kettfäden“   nähte, es folgten  die „Stängel“, dafür wählte ich einen Zierstich, das „Gras“ unten ist ebenfalls ein Zierstich. Um die Fäden beim Auswaschen zu stabilisieren fädelte ich mein Werk auf Stricknadeln auf und gönnte ihm ein ausgiebiges Bad in warmen Wasser. Nach dem Bad war die Folie restlos verschwunden, jedoch hatte sich auch das Gras bzw. die Zierstiche unten aufgelöst, es gefällt mir so „wuselig“  sogar besser wie die „artigen Dreieckchen“, es wirkt plastischer und plastisch sollte mein Fensterbild auf jeden Fall werden.

Während das Grundgerüst trocknete schnitt ich mehre Lagen „Blütenblätter“ in unterschiedlichen Größen aus einem farbenfrohen Rest Bettwäsche aus, nähte sie zu „Blütenköpfen“ zusammen,  schnippelte  Blätter und Stängel aus,  packte beides in  Wäschesäckchen und lies sie zusammen mit ein paar Oberteilen erst in der Waschmaschine und dann im Wäschetrockner eine feuchtfröhlige Party feiern. Die Knolle rechts im Bild sind die späteren Blumenstängel und Blätter.

Creatives Chaos: links im Bild ein Buch mit zauberhaften schwarzweißen Pflanzenzeichnungen, welches mir als Vorlage diente,  weiter oben das Buch „Nähen in der Dritten Dimension“ irgendwo dazwischen ein Angebot für eine neue Kamera, die ich mir inzwischen beim örtlichen Photohändler und nicht beim Onlinehändler A**zon gekauft habe und ganz rechts ein Stückchen von meiner Nähmaschine. Die Größe meines Fensterbildes kann man hier auch gut erahnen.

Gut zu sehen: Sowohl die Kett- als auch die Schußfäden sind Nähmaschinennähte, die Blüten sind wirklich so plastisch geworden wie ich es mir wünschte

 

 

Nun hängt  mein „Frühlingstraumfänger“ aufgefädelt auf einen Zweig in unserer Wohnküche und lässt mich vom Frühling träumen

 

Ein weiteren Traumfänger habe ich angefangen, er ist leider noch nicht fertig, denn mein Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach, das ist wirklich wörtlich zu nehmen, seit Monaten laboriere ich an meiner rechten Schulter, die mag derzeit weder ausschneiden noch länger am Tisch sitzen, noch nähen oder sonstige Handarbeiten,  jedoch mag sie auf dem Sofa fläzen und mit dem Laptop auf dem Schoß zu den  Stoffspielereien der kreativen Frauen gucken. Heute morgen bin ich nach einem 2 1/2 tägigen Aufenthalt, näheres in meinem zweiten heutigen Post aus der orthopädischen Klinik zurückgekommen und erhoffe mir nun, dass alles gut wird.

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Nachtrag:
Produktbeschreibung : Vlieseline ® Soluvlies ,  hier zu bestellen 
Das Vlies löst sich in einer Schüssel mit lauwarmen Wasser mit ein paar Tropfen Feinwaschmittel rückstandslos auf, gut nachspülen sonst bleibt der Stoff hart wie mit Wäschesteife gesteift.
Technik für die Blütenblätter
1. der Stoff, siehe Link oben  im Text hatte Farbverläufe
2. Schablone, siehe Arbeitstisch, links auf der Matte liegend
3. Vier Lagen Blütenblätter immer kleiner werdend ausschneiden, an den Kanten ringsum klein wenig einschneiden
4. wie oben beschrieben Waschmaschine und Wäschetrockner, nach dem Trocknen noch ein bißchen mit der Hand ausfransen
5. die Mitte nur mit Handstichen aufnähen, dabei gelbe Knötchen für die angedeuteten Staubgefäße arbeiten

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Danke für dein Interesse. Ich freue mich über jeden Kommentar.