Archiv der Kategorie: unterwegs

Himmeldunkberg

Gestern sind wir bei strahlend blauen Himmel  auf den 888 Meter hohen Himmeldunkberg im Südwestteil der Langen Rhön,  direkt an der Landesgrenze von Bayern zu Hessen, gewandert.

Die Buchen auf dem Berggipfel waren mit Raueis überzogen und wirkten wie aus einer anderen Welt.

Raueis bildet sich bei hohen Windgeschwindigkeiten und Kälte aus Nebelwassertröpfchen, typischerweise entgegen der Windrichtung.
Durch das Gewicht der Eiskristalle können Äste abbrechen, auf dem Boden liegend sehen die bizarren Eiskristalle wie Sägespäne aus.
Oben am Gipfelkreuz hatte ich meine Wollhandschuhe zum  Fotografieren ausgezogen, plötzlich wurden beide Handschuhe von einer Windböe erfasst  und über den Steilhang nach unten geweht. Ich bin ganz vorsichtig runtergeklettert, einen Handschuh habe ich wieder gefunden, der andere blieb auf den schwarzen Basaltfelsen unauffindbar.

Schäferkarren sind typisch für die Rhön, dort finden die Schäfer beim Schafe hüten Unterschlupf.An einer windgeschützen Stelle genossen wir die Sonne und die Verpflegung aus dem Rucksack.Mein Dessert: Milchreis mit Himbeeren
Ich legte mich in den Schnee und formte mit Armen und Beinen einen Schnee-Engel.
Keine Blüten, sondern Schnee.
Auf den letzen Metern der Wanderung fand ich ein Herzchen im Gras und ich merkte mal wieder, wie sehr mein Herz in der Natur aufgeht und mein Hirn zum Stillstand kommt.
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mein Freund, der Baum
Montagsherz

und zu Eye-Poetry 

Amrum, I

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Mein Arzt hielt es für eine gute Idee, die Wartezeit bis zur inzwischen genehmigten Reha mit einem Aufenthalt am Meer zu verkürzen, so fuhr ich für eine Woche nach Amrum. Die kleine nordfriesische Insel mit dem kilometerlangen Sandstrand  ist ideal für eine Auszeit.

DSC_0039 Think pink!
DSC_0191Lauschen
DSC_0042Picknick-Korb packen
DSC_0066Genießen
(in Kokosöl gebratene Kohlrabi mit frischer Petersilie)DSC_0092Farben sammeln
DSC_0106beobachten
DSC_0184Entdecken

DSC_0197 Lauschen
IMG_0108 der Sonne entgegenlaufenIMG_0134erklimmen
IMG_0113nach unten gucken
IMG_0132Wind und Weite spüren

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Samtagsplausch
IN HEAVEN

Rothenburg ob der Tauber

DSC_0115Mein Arbeitgeber hat mich ab Aschermittwoch auf eine anstrengende Fortbildung geschickt. Nach Seminarschluss bin ich gestern nicht auf direkten Weg nach Hause gefahren, sondern habe einen Zwischenstopp in Rothenburg ob der Tauber eingelegt. DSC_0116DSC_0157 Rothenburg o. T. ist eine sehr gut erhaltene mittelalterliche Stadt und dient immer wieder als Filmkulisse. In den Sommermonaten und in der Weihnachtszeit wimmelt es in der Altstadt nur so von in- und ausländischen Touristen.DSC_0123DSC_0142Gestern war das anders, ich konnte bei strahlend blauen Himmel und eiskalter Luft ganz entspannt auf der Stadtmauer spazieren und über die Dächer der Stadt schauen.

DSC_0137Als sich der Himmel zart zu färben begann, wirkte der Blick schon fast kitschig:
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Nach meinem Spaziergang war ich durchgefroren und gönnte ich mir, obwohl ja Fastenzeit ist, in einem Café eine Rothenburger Spezialität: DSC_0149Schneeballen“, ein Mürbeteiggebäck, das mit Hilfe einer speziellen Zange in Fett ausgebacken wird, lecker war er der Schneeballen.DSC_0147

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Samstagsplausch

Fränkische Weinberge

DSC_0191Ich bin in Franken aufgewachsen, genau an der Grenze von Bier- und Weinfranken. Verblüfft war ich, dass auf Norderney zum Sundowner Wein aus Volkach am Main ausgeschenkt wurde und weil mir und meiner Freundin dieser Wein so gut geschmeckt hat, bin ich direkt zum Erzeuger auf die Weininsel an die Fränkische Mainschleife gefahren und habe ein paar Flaschen Weißwein “Summer” gekauft.DSC_0178Blick von der Weininsel auf die Vogelsburg.
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Nach dem Weinkauf machte ich einen kleinen Spaziergang durch die Weinberge.DSC_0164Über die glücklichen Kühe, die mir begegnet sind, habe ich bereits einen Post geschrieben.
DSC_0117Mich überkommen immer Nostalgiegefühle wenn ich einen VW-Käfer sehe, als Führerscheinneuling fuhr ich einige Jahre mit solchem Gefährt in blau durch die Lande. Unvergessen das rollende Fahrgeräusch und natürlich auch der horrende Spritverbrauch. Nach dem VW-Käfer kam dann der R4, ebenfalls ein Kultauto der 80iger Jahre.
DSC_0113DSC_0120In Franken wird sowohl Weiß- als auch Rotwein angebaut.
page 1An den Rebstöcken wird das Weinlaub unmittelbar an den Reben entfernt, damit die Trauben ausreichend Sonne bekommen.DSC_0146
page 2 Ganz typisch für Franken sind  Bildstöcke, meist von Privatleuten gestiftet um Gott oder Maria für irgendetwas zu danken, man findet solche Kleindenkmäler oft an Wegkreuzungen oder wie hier in den Weinbergen.
DSC_0193Der Blick von der Vogelsburg auf die fränkische Mainschleife, der Turm der aus dem Wald herausragt gehört zur Hallburg, dort stand der VW-Käfer.

Möwen

DSC_0153Hörst du, was das Meer dir sagt, wenn am Strand die Wellen brechen,
seltsam, dass der Mensch doch glaubt, nur mit Worten kann man sprechen.
Stephan LentzDSC_0188 Mein jüngster Sohn war für eine Woche auf eine Kinderfreizeit gefahren und ich mit meiner besten Freundin nach Norderney.
DSC_0194In den ersten Tagen war das Wetter unbeständig, das Meer stürmisch,  ideale Bedingungen um sich während langen Strandspaziergängen das Hirn vom Wind frei blasen zu lassen.DSC_0259Das schien auch diese Möwe zu finden,DSC_0254dann und wann blieb sie stehen undDSC_0255machte ein paar Yoga-Übungen, bis sie sich schließlich anderen Dingen zuwendete.
DSC_0250Möglich, dass ihre Konzentration  durch das Gebrumm des Radladers gestört wurde.
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Café über den Wolken

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Das Café und Restaurant  “Über den Wolken”  in der 35. Etage des Maritim Strandhotels Travemünde steht jedermann offen und bietet einen einmaligen Ausblick über die Stadt und das Meer.2015-06-25 15.38.42

Von außen ist das Strandhotel Maritim ein häßlicher Kasten und verschandelt die ganze Lübecker Bucht, gebaut wurde es Anfang der 1970iger Jahre, wie so viele andere häßliche Gebäude. Im Dachgeschoss befindet sich das mit 114, 7 m höchste Leuchtfeuer Deutschlands, es ersetzte das älteste Leuchtfeuer Deutschlands, den Travemünder Leuchtturm. Fasziniert waren wir über die enorme Geschwindigkeit in der der Aufzug die Strecke bis nach oben zurücklegte.IMG_0061
IMG_0055 Während wir uns stärkten, begann es zu regnen.

IMG_0062Scheinbar durch den Wind waren die Fensterscheiben sofort wieder trocken und wir konnten den Ausblick weiter genießen:
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IMG_0069Selbst die riesigen Fährschiffe wirken von dort oben wie Spielzeugboote.IMG_0072Ein Lastschiff mit Baumstämmen und rechts oben eines der Wahrzeichen von Travemünde, das alte Segelschiff Passat, andere Photos von der Passat: hier
IMG_0070Am kleinen Fähranleger werden nur Fußgänger mitgenommen, Radfahrer müssen die Autofähre “Lübeck” benutzen um zur Halbinsel Priwall zu gelangen, das machten wir tags darauf:IMG_0170An meinem langen Schatten kann man erkennen, dass unsere Rückfahrt nach Travemünde mit der Autofähre  am frühen Abend war, außerdem kann man an meinem Schatten erkennen, dass ich eine Daunenjacke und lange Hosen trage, an der Ostsee war es in der letzten Juniwoche sehr kalt.
IMG_0166Das Maritim und ein großes Fährschiff vom Priwall aus gesehen, kaum zu glauben, dass die Fahrrinne der Ozeanriesen so nah am Strand verläuft.
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Mehr Photos aus der Lübecker Bucht von mir: hier, hier, hierhier und hier.

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Samstagsplausch
Kaffeeklatsch bei Regina

 

Wolkenlos

2015-06-22 17.04.32_Das Restaurant “Wolkenlos” auf der Seebrücke am Timmendorfer Strand bietet zweifellos ein wundervolles Ambiente um einen Cappuccino zu trinken. Der Schein trügt, ich mußte lange warten, bis die Seebrücke  fast menschenleer war. 2015-06-26 15.08.16Im Restaurant sitzt man hinter Panoramascheiben quasi im Meer, ein Traum!
Teilweise sind sogar im Fußboden Glasscheiben eingelassen und man kann nach unten ins Wasser schauen.2015-06-22 17.04.32
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Bei Einbruch der Dämmerung wird das “Wolkenlos” blau illuminiert und2015-06-25 22.08.12man kann die Sonne durch die Glasscheiben im Meer versinken sehen.2015-06-25 21.12.54Südseefeeling pur, jetzt zu Beginn der Saison bekommt man dort mühelos Platz, im Hochsommer wird das anders sein, da wollte ich nicht dort sein.

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Bunt ist die Welt
Tassentango



Vorsaison am Meer

IMG_0012Am Montag fuhr mein jüngster Sohn auf Klassenfahrt, ich hatte zeitgleich Urlaub eingetragen und wie es der Zufall wollte, hatte eine gute Bekannte ebenfalls Zeit, so setzten auch wir uns in einen Zug und stiegen auf einem kleinen Bahnhof an der Ostsee wieder aus.IMG_0039Es war einfach nur traumhaft schön, wie die Wolken am Himmel änderte sich die Temperatur ständig, wir sind nie nass geworden, trugen jedoch vom schulterfreien Kleid bis zur Daunenjacke alle Kleidungsstücke, manchmal auch übereinander.IMG_0037IMG_0032Niemals möchte ich in der Hauptsaison am Timmendorfer Strand sein, wenn die Strandkörbe alle belegt sind.IMG_0184
Bei der kühlen Wassertemperatur trauten sich nur ganz mutige ins Wasser und die Rettungsschwimmer hatten nicht viel zu tun.IMG_0041

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IMG_0035 IMG_0021Schwer beeindruckt war ich von der “Passat”, ein über 100 Jahre altes Segelschiff, sie liegt im Hafen Travemünde, die Hansestadt Lübeck rettete das Schiff 1959 vor dem Abwracken und stellte es unter Denkmalschutz. Ich möchte die 56 Meter hohen Masten gerne einmal beflaggt sehen.
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Die Passat von der Halbinsel Priwall aus gesehen: im Hintergrund das 119 Meter hohe Hotel “Maritim”.
_IMG_0140Wir sind jeden Tag über 50 km mit den geliehenen Räder gefahren, wo es uns gefiel rasteten wir, schauten wir aufs Meer, täglich machten wir am Strand Picknick:IMG_0130

Weil ich meiner Begleiterin tags zuvor erzählt habe, dass ich im vergangenen Winter mit Tally am Strand mit Sekt auf meinen Geburtstag angestoßen habe, überraschte sie mich auf dem Priwall fast an der gleichen Stelle   mit Blubberwasser aus dem Rucksack, im kalten Meerwasser erlangte der Sekt rasch Trinktemperatur.
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Abends waren wir: Flasche leer und viel zu müde um nochmals auszugehen, sondern lagen ganz bald im Bett.IMG_0179Mein langes Kleid hing die ganze Woche am Kleiderschrank, erst am letzten Tag wurde es getragen: zum Abschiedskaffee auf der Seebrücke.

mehr von mir aus der Lübecker Bucht: hier, hier, hier, hier, hier und hier

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Samstagsplausch
Kaffeeklatsch

Segelflugplatz Plätzer

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Alljährlich zu Pfingsten laden die am Segelfluggelände Plätzer ansässigen Segelfliegervereine zu einem Tag der offenen Tür ein, man kann Rundflüge buchen oder einfach das Spektakel vom Boden aus genießen.

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Der Flugplatz liegt auf einem kleinen Plateau inmitten des hessischen Kegelspiels, die Thermik hier ist ideal für Segelflug, Motorsegelflug und Ultraleichtbetrieb.DSC_0161

Die Segelflugzeuge werden auf dem Gelände mit einem Jeep an den Abflugplatz geschleppt.DSC_0198

Anschließend werden sie mit einem Schleppflugzeug in die Luft gebracht, hierbei kann das Segelflugzeug direkt in einen Aufwind geschleppt werden und der Einstieg in die Thermik gelingt leichter.DSC_0201

Wenn man genau guckt, ist auch hier das Seil zu erkennen.

DSC_0195Es war nicht einfach das Starten zu photograhieren, da auf dem Gelände sehr viele Helfer und auch Angehörige der Fluggäste unterwegs waren und ich deren Privatsphäre respektieren wollte.DSC_0163

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Sobald die Aufwinde den Segelflieger tragen, lässt das Schleppflugzeug die Leine los und das Segelflugzeug segelt lautlos durch die Lüfte, die Flugzeuge gewinnen sehr schnell an Höhe gewinnen und geraten aus dem Blickfeld.DSC_0229
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DSC_0184Die Flugdauer und Flugweite eines reinen Segelflugs richtet sich nach der Thermik, mit solch einem Flugzeuganhänger  werden die Segelflugzeuge von ihrem Landeplatz wieder abgeholt.DSC_0172Ein Motorsegler kann ohne fremde Hilfe starten, sobald der Motor abgestellt wird, nutzt er wie der Segelflieger die Thermik, die den Reiz des Segelfliegens ausmacht.

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DSC_0193Mittlerweile werden auf dem Plätzer verstärkt Ultraleichtflugzeuge wie die D-MBES geflogen. Der Erwerb der Fluglizenz und auch der laufende Betrieb mit solch einem Flugzeug ist wesentlich günstiger als bei einem Motorflugzeug und man ist im Gegensatz vom reinen Segelflieger von der Thermik unabhängig. Mit einem Ultraleichtflugzeug kann man große Strecken mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h zurücklegen und durch ganz Deutschland bzw. ins benachbarte Ausland fliegen.

DSC_0211Wir sind an Pfingsten nicht geflogen, es lag ein Gewitter in der Luft, die Fernsicht war nicht so gut. Wenn ich fliege möchte ich so gerne unser Haus von oben fotografieren, denn das steht Luftlinie keine 10 Km entfernt vom Plätzer.

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Marburg an der Lahn

DSC_0345Am letzten Sonntag im Oktober besuchten wir eine der ältesten Universitätsstädte Deutschlands: Marburg an der Lahn, das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn die Unistandorte sind über die gesamte Stadt verteilt. Derzeit hat die Stadt ca. 72.000 Einwohner und es sind über 25.000 Studenten eingeschrieben.

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Im Volksmund erzählt man sich der schiefe Turm der Marienkirche würde von selbst gerade werden, sobald die erste Medizinstudentin ihr Studium als Jungfrau abschließt. Verwinkelte Gässchen und Plätze laden zum Verweilen ein.

DSC_0339Auch die Gebrüder Grimm studierten einst in Marburg, daher findet man überall in der Stadt Skulpturen ihrer Märchenfiguren,  warum die Stadtväter  allerdings solche unsensible Stromkabelverleger zulassen ist mir schleierhaft.

DSC_0353Über der Stadt trohnt das Landgrafenschloss, auf der Aussichtsterasse befindet sich eine begehbare Camera Obscura, die Vorführung war für uns ein unvergleichliches Erlebnis, das ich jedem Besucher der Stadt empfehlen würde. Vor lauter Faszination vergaß ich das Fotografieren.DSC_0378Im Traditons-Café Vetter kann man nicht nur vorzügliche Kuchen und Torten genießen, sondern hat auch einen wunderbaren Blick über die Dächer der Stadt.DSC_0355
DSC_0282Vor der Elisabethkirche hat der Lionsclub ein Tastmodell (eine vereinfachte dreidimensionale Darstellung eines Bauwerkes) aufstellen lassen,  Menschen mit Sehbehinderung  können damit Bauwerke erfühlen und Erläuterungen in Brailleschrift lesen.DSC__0314

Die Elisabethkirche wurde Mitte des 12. Jahrhundert gebaut, sie  ist die früheste rein gotische Hallenkirche, ihre  farbigen Glasfenster zeigen das Leben der Heiligen Elisabeth und gehören zu den bedeutendsten Beispielen gotischer Glaskunst.

DSC_0302Diese Statue visualisiert die Rosenwunderlegende:   Elisabeth von Thüringen bringt gegen den ausdrücklichen Wunsch ihrer wohlhabenden Familie  in einem Korb bzw. unter ihrem Gewand verdeckt Brot zu den Armen. Sie wird ertappt, das Brot verwandelt sich in blühende Rosen, Elisabeth entgeht einer Strafe.

DSC_0380Ein letzter Blick auf die Kirchtürme, jeder trägt eine andere Wetterfahne.

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