In der Nacht von Freitag auf Samstag sind wir von einem Kurzurlaub aus den Niederlanden zurückgekommen. Ich wollte so gerne einmal die Tulpenblüte dort sehen. Selbstverständlich sind wir im Keukenhof gewesen, dort war es wunderschön, leider auch sehr überlaufen, meine Fotos täuschen, ich stelle nur Fotos ein, auf denen man keine Besucher erkennen kann. Mir hat der Mix von Blumen und Kunst sehr gut gefallen.
Bei unserer Unterkunft waren Fahrräder im Preis inbegriffen, so konnten wir nach unserem Besuch im Keukenhof auch zwischen den Tulpenfeldern herumradeln.
Erst wollte ich mir einen großen Bündel Tulpen mit nach Hause nehmen, bei den sommerlichen Temperaturen und einer Autofahrstrecke von ca. 600 km habe ich dann doch darauf verzichtet.
Den Post schreibe ich genau hier: Im Strandkorb auf meinem Balkon im 1. Stock, der Flieder duftet, das Vogelgezwitscher wird leider durch den Baulärm von nebenan überdeckt, da bauen die Nachbarn eine Scheune zu Wohnzwecken um.
Im Sommer 2021 haben wir eine 3-tägige Radreise mit Zelt, Schlafsack und Kocher gemacht. Leute, ich kann Euch sagen, ein mit über 20 kg Gepäck beladenes Fahrrad fährt sich komplett anders, als ein unbeladenes. Unsere Route startete in Bad Kissingen, führte zunächst entlang der fränkischen Saale, dann durch den Sinngrund über den neuen Rhön-Expres-Bahnradweg in die Rhön und dann wieder entlang der Fränkischen Saale zurück nach Bad Kissingen. Insgesamt sind wir ca. 190 km geradelt und haben ca. 1.400 Höhenmeter überwunden, alles mit Muskelkraft.
Bei einer Pause beobachteten wir schnatternde Gänse, die in der Fränkischen Saale ein Bad nahmen.
In der ersten Nacht haben wir das Zelt an direkt an einem See aufgeschlagen, in der zweiten Nacht haben wir einen Bauern gefragt, ob wir auf einer Wiese zelten dürfen. Campingsplätze waren coronabedingt keine Option.
Abends haben wir den Benzinkocher angeworfen und ein einfaches vegetarisches Gericht gekocht.
Bei dieser Radreise haben wir unser Material getestet, denn eine gute Woche später starteten wir zu einer richtig großen Radreise, davon berichte ich ein anderes Mal.
Aufgemalte Eisenbahnschienen erinnern daran, dass der Radweg über eine ehemalige Bahntrasse führt.
Ein Biberwarnschild hatte ich vorher noch niemals gesehen. Es machte aber Sinn. Rechts und links entlang des Rhön-Express-Bahnradwegs sahen wir viele von Bibern abgenagte Bäume. Bei unserer Familienfeier am Ostermontag erzählte mein Schwager, ein Fischwirt, dass Biber in seiner gepachteten Fischzuchtanlage Schäden von über 100.000,00 € angerichtet haben, bis die Naturschutzbehörde den Abschuss der 8 Biber innerhalb der Teichanlagen freigegeben hat. Mein Schwager wird, wie viele andere ihm bekannte Fischwirte, nun die Fischzucht aufgeben. Wir diskuierten über Sinn und Unsinn von Naturschutzvorschriften. Ein sehr schwieriges Thema. Bei uns in Bad Kissingen leben sogar im im Stadtpark mehrere Biber, bei Einbruch der Dämmerung kann man sie mit ein wenig Glück beobachten.
Bei schweißtreibenden Wanderungen oder Radtouren trage ich gerne Oberteile aus Merinowolle. Merinowolle ist temperaturausgleichend nimmt kaum Gerüche an. Eines meiner langärmlichen Merinoshirts hatte im Ärmel ein kleines Loch. Ich habe es ganz unkompliziert geflickt, dazu trennte ich das aufgenähte Label des Herstellers ab und nähte es mit der Nähmaschine über das Loch. Fertig.
Mein Fahrrad ist seit der Panne in der Werkstatt, diese musste Ersatzteile bestellen. Ich hoffe das dauert nicht so lange. Ein neues Fahrrad ist derzeit keine Option für mich. Ein E-Bike kaufe ich mir frühenstens zum nächsten runden Geburtstag. Für die Flickarbeit kann ich wieder ein Feld im Bingo abstreichen: Reparieren schont Ressourcen!
Mit flechtenbewachsenen Schlehenzweigen, Schleierkraut, Christrosen, Moos, Steinen, Tannenzapfen und Lärchenzweigen habe ich mir in einer Holzschale eine Winterlandschaft fürs Wohnzimmer gebaut.
Die Holzschale besitze ich schon viele Jahre, verwende sie jedoch erst seit kurzem für Blumenarrangements, gezeigt hier und hier. Zunächst habe ich die Schale doppelt mit Folie ausgelegt, dann Katzenstreu eingefüllt und die Väschen darin vergraben, so bleiben sie sicher stehen und falls doch etwas Wasser danebengeht, wird es von der Katzenstreu aufgesaugt.
In den Nahaufnahmen kommt die Schönheit der Christrosen besonders zur Geltung.
Eine wahre Winterwunderlandschaft habe ich während eines einwöchigen selbstverständlich coronaregelnkonformen Urlaubs Anfang Dezember 2021 im Bayerischen Wald gesehen. Bei klirrender Kälte und strahlendem Sonnenschein bin ich einen Tag nach meinem 58. Geburtstag mit Schneeschuhen auf den Großen Arber gelaufen und habe die grandiose Fernsicht genossen. Arbermandl nennt man die oft bizarr verschneiten Bergfichten die sich bei Ostwind und Eisschnee in märchenhafte Gestalten verwandeln.
Manchmal muß man einfach weg,
egal wohin, Hauptsache ans Meer.
Seit Monaten war in den Bayerischen Herbstferien ein Treffen mit allen 4 Söhnen geplant, dieses Mal am derzeitigen Studienort des dritten Sohnes, aus trifftigen Gründen kam es nicht zustande, genauso wie die beiden Treffen vorher und ich war sehr traurig deswegen, denn alle 4 Söhne zusammen um mich herum, das gab es Ostern vor einem Jahr das letzte Mal.
Ein paar Tage später whatsappte ich mit N. einer Rehabekanntschaft, sie schrieb: „Komm! Ich betreue Ferienhäuser, eines davon ist zufällig frei, Ihr könnt darin wohnen.“ Und so kamen der Gefährte und ich in den Genuss an Allerheiligen in Laboe, das liegt nördlich von Kiel, an der Ostsee zu lustwandeln, N. hat uns dabei aus der Ferne abgelichtet.Alle Fotos in diesem Beitrag hat unsere Gastgeberin gemacht, ich selber habe das Meer und die Landschaft nur im Hirn und im Herzen gespeichert.
verlinkt zu Samstagsplausch
und zum Monatsmotto November: Sekundenglück,
denn die spontane Einladung an die Ostsee hat mir viele glückliche Momente beschert
und zu Bunt ist die Welt: Herbst
Auf unserem Weg in den Süden machten wir 2 Tage Station im Valle Maggia. Das Maggiatal – das magische Tal – erstreckt sich im Schweizer Kanton Tessin von Locarno am Lago Maggiore bis etwa 50 km weiter nach Norden.Wir haben sowohl im Lago Maggiore gebadet als auch an an mehren Stellen im Fluss Maggia.
Foto: K. K.
Foto: K. K.
Während einer Bergwanderung bei Cevia erfrischten wir uns im glasklarem Wasser einer Naturbadewanne.
Die alten Häuser mit ihren Steindächern fand ich sehr hübsch.Trockenmauern bieten Lebensraum für wärmeliebende Tierarten wie Eidechsen, Erdkröten, Wildbienen und Laufkäufer, in den Mauerfugen siedeln sich an extreme Standortbedingungen angepasste Pflanzen an.
Wohin uns unsere Reise nach diesem Zwischenstopp geführt hat, erzähle ich demnächst.
Bei hochsommerlichen Temperaturen sind wir durch die Kirschplantagen der Fränkischen Schweiz gewandert, eines der größten Anbaugebiete für Süßkirschen in Deutschland, es wachsen hier ca. 200.000 Kirschbäume auf 2.500 Hektar Anbaufläche.
Bei der Blütenpracht geht mir das Herz auf und ich kann die Japaner so gut verstehen, dass sie die Kirschblüte euphorisch feiern.
Von unserem Winterwanderurlaub in Österreich zeigte ich bereits einige Fotos, u. a. wie ich an meinem 54. Geburtstag im Schnee getanzt habe. Wir wohnten damals genau oberhalb des Stuibenfalls und konnten von unserer Ferienwohnung aus das Tosen des Wassers hören.
Der Stuibenfall ist der höchste Wasserfall Tirols. Von Niederthai kommend stürzt sich das Wasser des Horlachbaches in zwei Fallstufen über 159 Meter in die Tiefe. Noch niemals zuvor habe ich solch große Eiszapfen gesehen.
Über 728 Stufen und 5 Aussichtsplattformen kann man den Stuibenfall erwandern,
es gibt auch einen Klettersteig, der im Dezember natürlich geschlossen war.
Ein ganz besonders Erlebnis war es über die 80 Meter lange, mitschwingende Hängebrücke zu laufen und in die Tiefe zu schauen.
Leider war es an jenem Tag sehr diesig, deswegen fotografierte ich auch teilweise in schwarzweiß.
Mittwochs wird der Stuibenfall abends beleuchtet und es werden Fackelwanderungen angeboten, das stelle ich mir sehr romantisch vor. Mir hat dieses kleine Seitental des Ötztals sehr gut gefallen und ich möchte gerne im Sommer nochmals dorthin fahren.
verlinkt zum Naturdonnerstag bei Jahreszeitenbriefe
Noch gibt es kein Gesetz, das alten Weibern verbietet im Schnee zu tanzen.
frei nach Astrid Lindgren
Im Schnee getanzt habe ich am zweiten Adventswochenende. Damals waren wir für ein paar Tage nach Österreich gefahren. Wir wohnten in Niederthai-Höfle, das liegt in einem Seitental des Ötztals.
Vom Esstisch unserer Ferienwohnung hatten wir diesen grandiosen Blick auf die Stubaier Alpen.Fernab vom Massentourismus und außerhalb der Saison erwanderten wir die nähere Umgebung auf ausgewiesenen Winterwanderwegen. Seit Beginn der Landwirtschaft wurden in den Bergen künstliche Bewässerungräben – Waale – angelegt. Waalsteige oder Waalwege waren nötig um die Waale warten zu können, heute dienen diese uralten Wege als Wanderwege und werden aufwändig in Stand gehalten.
Bei einer unserer Wanderungen kamen wir am Ötzidorf vorbei, einem archäologischen Freilichtpark, der Einblicke in das Steinzeitleben gibt. Obwohl der Park geschlossen hatte, konnten wir übers Gelände laufen.
Unsere Urlaubstage vergingen wie im Flug. Wir fuhren nur ein einziges Mal zum Einkaufen ins Tal, ansonsten blieb das Auto stehen. Uns hat es in Niederthai sehr gut gefallen, ein paar Fotos von Tirols höchstem Wasserfall, dem Stuibenfall zeige ich hier.
Nachtrag: Gestern habe ich mir ein paar Gedanken über die Bloggerei von der Seele geschrieben.
Kürzlich sind wir in der Langen Rhön den Franziskusweg, ein Besinnungsweg zum Sonnengesang des Heiligen Franziskus gegangen. Der Rundweg führt durch lichten, aber auch durch dichten Wald über sonnenbeschienene Rhönwiesen mit grandiosem Fernblick, durch Bachauen, über Brücken entlang einer belebten Straße und hinein in ganz stille Winkel.Entlang am Weg wurden die zehn Strophen des Sonnengesangs mit Skulpturen und Kunstobjekten der Holzbildhauerschule Bischofsheim bildlich gestaltet.
Zusätzlich zum Sonnengesang ist ein Lebensweg mit Lesestationen eingeflochten, gerade diese meditativen, nichtkirchlichen Texte haben mich sehr angesprochen Es gibt den Wolf in mir.
Ich kann ihn nicht besiegen, aber zähmen. „Man wandelt nur was man annimmt.“ Frieden: Da berühren sich Himmel und Erde
Nähere Informationen, aber auch einen Teil der meditativen Texte, die mich sehr angesprochen haben, findet man auf der Web-Site zum Franziskusweg, dort kann man auch ein Buch mit allen Texten und Bildern des Sonnengesangs und des Lebenswegs bestellen.verlinkt zu:
Typisch für die Rhön sind die Rhönschafe mit ihrem schwarzen Kopf, sie sind eine ganz alte, an das raue Klima angepasste Schafsrasse.
Gesehen habe ich die putzigen Gesellen am Valentinstag während einer Wanderung auf die Milseburg, ein Berg in der Hessischen Rhön, den ich ganz besonders liebe. Im Februar 2015 habe ich darüber bereits ausführlicher geschrieben, damals war der Berg und das Umland schneebedeckt.
Für mich ist die Milseburg unbestritten einer der Kraftorte, die ich sehr gerne aufsuche, von meinem heutigen Wohnort muß ich allerdings dazu 60 km weit fahren, so sind Besuche dort selten geworden.Für den steilen Aufstieg wird man durch phantastische Blicke ins „Land der offenen Fernen“ – so wird die Rhön oft genannt, belohnt. Ich saß lange hemdsärmelig auf meinem Sitzkissen in der Sonne, atmete die frühlingshafte Luft ein und schnurrte dabei wie eine Katze.Die Milseburg wurde bereits von den Kelten besiedelt. Ein archäologischer Wanderweg erklärt über 15 Stationen das Leben der prähistorischen Bergbewohner, viele Fragmente sind auch für den Laien sofort erkennbar.
Der Wanderweg war stellenweise vereist und spiegelglatt, so dass ich mir einen langen Ast als Wanderstock gesucht habe, um sicher gehen zu können.
Die alten und toten Bäume am Wegrand sind ein Zeichen nachhaltiger Waldwirtschaft. Sie sind der Lebensraum von rund einem fünftel der gesamten Waldfauna, unzählige Käferarten, viele Vögel und Säugetiere, aber auch Pilze, Flechten, Algen und anderes mehr leben dort.